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RU 32+33/2008 - ENGLAND


Doppelausgabe (2 Wochen) - ENGLAND: Nachstehend finden Sie einen von uns leicht angepassten Artikel, der am 9. August in der englischen Daily Mail veröffentlicht worden ist: „Ich wurde mit 16 Jahren vergewaltigt und schwanger gelassen…, aber ich liebe  mein Baby!“ (Die Namen wurden aus Rechtsgründen abgeändert).

Wie so viele jugendliche Mütter mag Elizabeth Cameron nicht über den Vater ihrer kleinen Tochter Mary sprechen. Wenn nach ihm gefragt wird, zuckt sie die Achseln und bleibt vage. „Wenn neue Leute fragen, sage ich, dass ich nichts mit ihm zu tun habe – was tatsächlich zutrifft” sagt sie ruhig. „Aber ich weiss noch nicht, was ich Mary selbst erkläre, wenn sie alt genug ist, die Frage zu stellen. Hoffentlich heirate ich eines Tages, und dann hat Mary einen Vater und die Angelegenheit wird weniger dramatisch..“ Tatsächlich könnte es dann so sein, dass Mary nie die Wahrheit über den Mann, der ihr das Leben gab, zu erfahren wünscht.

Sie wurde an einem kalten Dezemberabend gezeugt, als Elizabeth – zu jenem Zeitpunkt eine 16-Jährige - in den Laderaum eines Transporters geschleppt und vergewaltigt wurde. Alles was Elizabeth eines Tages ihrer Tochter zu erklären vermag, ist, dass ihr Vater ein Fremder mit einer übergezogenen Kapuze war, der sie unter sich gezwungen hat. Sie hat keine Idee von dem Alter des Mannes, noch von seiner ethnischen Herkunft, seiner Grösse u.s.w.,, so schlimm war das Durcheinander jenes Abends. In der Tat könnte es einer von drei möglichen Einzelpersonen sein. Denn eins der wenigen Dinge, welche Elizabeth weiss, ist die Tatsache, dass sie an jenem Abend drei mal vergewaltigt wurde, durch drei verschiedene Männer.

Dass Mary überhaupt heute da ist, ist unglaublich. Praktisch jeder, der wusste, was genau Elizabeth passiert war – Ärzte, Geschwister, sogar ihr eigener Vater – drängten sie zu einer baldmöglichsten Abtreibung. Die einzige Person, die zu ihr stand, um zumindest die Möglichkeit in Betracht zu nehmen, das Kind zu behalten, war ihre Mutter Sarah. Heute leben Elizabeth und Sarah gemeinsam in ihrem grossen Haus in einem malerischen Dorf an der Südküste Englands. Zuerst scheinen sie, wie jede Mutter und Großmutter in die Kleine vernarrt zu sein und überhäufen sich gegenseitig mit Geschichten über Mary, auf die sie so stolz sind.

Sarah, die heute 53 Jahre alt ist und ein Leasinggeschäft besitzt, gesteht zu: „Sie in meinem Leben zu haben, ist solch eine Freude! Seit ich sie zum ersten mal in meinen Armen hielt, habe ich diese starke Verbindung mit ihr empfunden, die anfing, bevor sie zur Welt kam. Sie ähnelt mir, als ich in ihrem Alter war, und ich weiss mit Gewissheit, dass sie zu uns kam, um ein Teil unserer Familie zu werden.“

Elizabeth, die heute erst 19 Jahre alt ist und ihre Universitätsstudien beginnt, um Grundschullehrerin zu werden, ist etwas wortkärger als ihre Mutter, ist aber keineswegs weniger in ihr Kind vernarrt: „Jeder außer Mama dachte, ich sollte abtreiben“ sagt sie. „Mein Vati legte sogar einen Termin mit der Klinik fest, und sie zeigten mir den kleinen Fleck auf dem Scanner, wohl mit der Absicht, mich zu überzeugen, dass es sich lediglich um eine Zellengruppe handelt und dass die ganze Sache schnell vorbei sein würde. Aber ich konnte mich nicht mit dieser Idee abfinden. An der Schule konnten meine Freunde - die zumeist von der Vergewaltigung nichts wussten -  nicht verstehen, wie jemand meines Alters ein Baby lieber behalten würde als es abtreiben zu lassen. Und die wenigen, die ich über die Sache aufklärte, waren sogar entsetzt über meinen Wunsch, das Kind auszutragen. Aber ich tat es. Und ich bedauere es nicht, auch nicht eine Sekunde lang. Jedes Mal wenn ich Mary betrachte, weiß ich, dass ich die rechte Entscheidung traf. Ich wollte nie dem Leben meines Babys, nur wegen der Art und Weise wie es Gestalt annahm, ein Ende bereiten.

Für die meisten Frauen ist der Gedanke des Austragens eines aus einer Vergewaltigung stammenden Babys undenkbar. Elizabeth sagt, dass sie auch ehedem diese Ansicht geteilt hätte. Zu ihrer Verwunderung löste jedoch der erste Anblick dieser ‘Zellenmasse’ auf dem Bildschirm eher Wellen von Zärtlichkeit als von Abscheu in ihr aus. “Es war überraschend einfach, sie zu lieben, während sie in mir wuchs; aber ich muss zugeben, dass ich Angst hatte, dass meine Gefühle sich ändern würden, sobald ich sie sähe. Während der Schwangerschaft hatte ich Albträume bezüglich des Überfalls und ich war krank vor Angst, dass der Anblick meines Babys sofort auf jene Nacht zurückblenden würde. Aber von dem Augenblick an, als  die Mama Mary auf meine Brust legte, gab es keine Frage mehr: wir gehörten zusammen. Die Geburt brachte mir jene Nacht nicht ins Gedächtnis zurück, und ich wusste, dass es wichtiger war, mein Kind zu haben, als was geschehen war.“

Sehr wenige Leute wissen die volle Wahrheit darüber, wie Mary zur Existenz kam. Leider wird in ihrer Umgebung allgemein davon ausgegangen, dass Elizabeth nur ein weiteres junges Mädchen ist, das durch Nachlässigkeit, Dummheit oder gewollt schwanger wurde. Mutter Sarahs bemerkt dazu: „Vordem waren wir immer regelmäßige Kirchgänger in unserer Gemeinde. Aber wir erhielten so viele niederträchtige Bemerkungen von den Leuten in der Kirche, dass wir uns dazu entschieden, nicht mehr dorthinzugehen und uns eine andere Pfarrei zu suchen. Manchmal hatten wir den Eindruck, dass ich mit Elizabeth gegen den Rest der Welt im Kampf stehe.“

Die Geschichte begann im Dezember 2005 an einem für Elizabeth gewöhnlichen Tag an der Hochschule, der dann eine schreckliche Wendung nahm. Elizabeth war ein schüchternes, lernbegieriges Mädchen, und jedermann wusste von ihr, dass sie es vorzog, zu lernen als in die Discos zu gehen. So hatte sie den Tag mit Freunden verbracht, aber unter der elterlichen Anweisung, zum Abendessen zurück zu sein. Leider war ihre Mutter Sarah, die sie auf dem Parkplatz des Supermarkts abholen sollte, eine Stunde verspätet, und ihre wiederholten Anrufe an Elizabeths Handy blieben unbeantwortet. Als sie am Parkplatz ankam, war von Elizabeth nichts zu sehen. In der Annahme, dass ihre Tochter wohl mit dem Bus zurückgefahren sei, fuhr Sarah nach Hause.

Dort fand sie zu ihrem Erstaunen, Elizabeth in ihrem Schlafzimmer. Sie lag tränenüberströmt auf dem Boden. „Sie zerraufte ihre Haare und weinte unaufhörlich,“ erinnert sich Sarah. „Ich geriet in Panik und fragte sie, was denn vorgefallen sei, aber sie konnte keine Erklärung hervorbringen. Als ich versuchte, meine Arme um sie zu legen, schob sie mich weg. Sie heulte endlos weiter, und ich fühlte mich vollständig hilflos. Dies dauerte mehrereTage lang.“ Elizabeth sagt heute, dass das, was sie erlebt hatte, sie in einen Schockzustand versetzt habe. „Ich brachte es nicht fertig, darüber zu sprechen, nicht einmal gegenüber der Mama,“ sagt sie. „Ich erklärte es niemandem, weil ich dachte, dass sie denken würden, es sei mein Fehler gewesen, und ich habe das irgendwie provoziert. Ich war so beschämt und betroffen über das, was geschehen war, dass ich das Wort ‘Vergewaltigung’ nicht einmal aussprechen konnte.”

Ihre Mutter fährt fort:  Sie erklärte mir schliesslich schluchzend, dass drei Männer sich ihr in einem Lieferwagen genähert und sie bedroht hatten. Dann zwangen die Männer sie in den Wagen. Ich wurde leichenblass, als sie mir dies gestand. Heute noch ist es schwer für mich, darüber zu sprechen. Ich erklärte ihr, dass diese Männer gefährlich seien und wir zur Polizei gehen müssten. Als Vater von mir über den Vorfall informiert wurde, explodierte er vor Zorn – einerseits über das, was geschehen war, aber auch über die Tatsache, dass Elizabeth uns die Sache nicht früher erklärt hatte. Er rief sofort die Polizei sofort. Elizabeth war völlig verwirrt.“ 

Dann erzählt Elizabeth selbst die Geschichte weiter. „Ich musste alles im einzelnen erzählen, und das war schrecklich. Ich berichtete der Polizei, dass ich vor Angst gezittert hatte. Ich dachte, dass die Männer mich umbringen würden. Ich erklärte, dass sie nach meiner Einsperrung in den Lieferwagen losfuhren. Ich war sicher, dass ich entführt worden war. Ich weinte hilflos, aber ich schrie nicht, damit sie nicht noch gewaltsamer würden. Hinten im Lieferwagen wurde ich, während sie herumfuhren und gelegentlich stoppten, von allen dreien vergewaltigt. Ich schloß meine Augen. Ich konnte sie nicht anblicken. Ich hatte den Eindruck, dass sie etwa 20 Jahre alt waren, bin dessen aber nicht sicher. Ich erwartete nun ärztliche Untersuchungen, da meine Arme, welche sie brutal niedergehalten hatten, Flecken und Wunden aufwiesen. Auch erwartete ich eventuelle Interviews und Beratungen. Aber während die Tage verstrichen, hörten wir nichts. Das Fehlen einer klaren Beschreibung ihrer Angreifer scheint die Untersuchung für die Polizei problematisch gemacht zu haben, sodass die Männer nie gefunden wurden.

Einen Monat später hatte Elizabeth ihre Regeln nicht. „Als der Schwangerschaftstest positiv war, war ich diejenige von uns, die am meisten weinte,“ gibt Sarah zu. „Ich erklärte ihr, dass ich für sie dasein würde, was auch immer geschehe. Ihr Vater sagte sofort, dass sie eine Abtreibung vornehmen müsste.“ Elizabeth sagt, dass sie schon immer eine sehr starke Überzeugung gegen die Abtreibung hatte – ein himmelschreiendes Unrecht, was auch immer die Umstände seien. Und sie konnte sich dieses Gefühls nicht erwehren, auch nicht als sie auf dem Untersuchungstisch der Abtreibungsklinik lag. Obgleich ein Termin zur Vornahme des Eingriffs innerhalb einer Woche bereits festgelegt worden war, bat Elizabeth ihre Mutter, den Termin zu annullieren. „Ich verbrachte die wenigen Tage vor der geplanten Abtreibung in Tränen und zeterte mit meinem Vater. Er wollte nicht zulassen, dass ich eine Fortführung der Schwangerschaft auch nur in Erwägung zog. Auch meine Schwester hasste die Idee. Ich kann nicht erklären, warum ich diese starken Gefühle empfand - aber ich hatte sie. Auch eine Adoption konnte ich nicht in Betracht ziehen. Ich war aufgewachsen mit der Idee: ` wie kann nur jemand ein unschuldiges Baby aufgeben?’  - und fand heraus, dass ich auch über mein eigenes Kind so dachte. Ich wusste, dass Mama mich verstand. Als ich schließlich sagte: `Nein, ich möchte das Kind haben', stand sie mir zur Seite.

„Die Leute sind uns gegenüber abscheulich gewesen,“ gibt Sarah zu. „Aber das brachte uns erst recht dazu, für dieses unschuldige kleine Kind zu kämpfen. Das Baby hatte nicht um seine Zeugung gebeten, nicht wahr?“

Am 15. September 2006 kam die kleine Mary als gesundes Baby zur Welt. Sarah blieb während der langen Wehen zu Elizabeth’s Seite und war dann auch die erste, die das kleine Mädchen in den Armen hielt. Sowohl die neue Mama wie die Großmutter geben zu, dass sie erleichtert waren, dass ihre ersten Gefühle nur Bewunderung und Verehrung waren. Sarah fügt hinzu: „Sie war mit ihrem starken dunklen Haar und den schönen blauen Augen so hübsch. Die Leute mögen sich wundern, wie es möglich ist, ein Kind zu lieben, das auf diese Art und Weise zur Existenz kam, aber man kann mir glauben, dass ich es sogar deswegen liebe. Der ganze Hass, den ich auf jene Männer hatte, verschwand, als ich das Baby sah. Ich legte Mary auf Elizabeths Brust, und das war ein umwerfender Anblick. In diesem Moment ging es nicht mehr um irgendeinen Parkplatz, es war einfach der kostbarste Augenblick, den es geben kann, wenn eine neue Mama zum ersten mal ihr Baby hält.“

Elizabeth fährt fort. „Ich habe Mary niemals über das, was vorgefallen war, Vorwürfe gemacht. Obwohl dies schrecklich war, hatte das Wissen darum, dass ich bald eine Mama sein werde, zur Folge, dass ich meinen Blick auf die Zukunft wendete und mich auf etwas anderes konzentrierte. Ich sehe heute, dass ich versucht habe, über das Geschehene hinauszuschauen, um das Leben zu entdecken, welches da geschenkt worden war.“ Elizabeth ist die erste, die gesteht, dass es nicht einfach gewesen sei. Mary ist jetzt fast zwei Jahre alt und es dauerte eine gewisse Zeit, bis Elizabeth mit ihrem Vater Frieden machte. „Ich wünschte es zuerst nicht, dass er sich meinem Baby näherte. Ich erinnere mich daran, ihn angeschrien zu haben: `Wolltest Du sie nicht umbringen lassen?’ Aber mit der Zeit sah ich, dass er es bereute, und jetzt verehrt er meine kleine Mary. Das ist wichtig für sie.“

Schließlich fand Elizabeth eine Art und Weise der Erklärung. Sie möchte eines Tages ihrer Tochter Mary sagen, dass sie das Gute gewesen sei, das aus etwas Bösem hervorgegangen ist. “Und ich erkläre ihr, wie immer sie auch kam, dass ich nie bedauert habe, sie zu haben, und dass ich sie um die ganze Welt nicht entbehren wollte.“

Ende des etwas zusammengefassten Artikels. Nichts ist da  hinzuzufügen. Und halten wir gut im Gedächtnis: wir sollten nie dem unsagbaren Unrecht zustimmen: „… ausser im Fall von Vergewaltigung oder Inzest“! - (ru; vgl. www.dailymail.co.uk/femail/article-1043041/)

 

-         O.A.M.D.G. - -



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