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RU 04/2007 - FRANKREICH, vergessen wir den Abbé Pierre!


- FRANKREICH: Abbe Pierre? Vergessen wir ihn! Empfiehlt uns die Heilige Schrift nicht, 'die Rechte soll vergessen, was die Linke tut'? Vergessen wir ihn, nicht weil er ein bekehrter Jude gewesen sei: dies ist ein falsches Gerücht, obwohl dies eine gewisse Anzahl von Abbe Pierre's inneren Widersprüchen erklärt hätte. Nicht weil er, als er nach dem 2. Weltkrieg Abgeordneter im französischen Parlament war, die Vichy-Mitarbeiter an den Galgen geschickt hätte: alles, was man darüber bei seinen Biographen lesen kann, ist, daß er sich einmal im Parlament gegen eine Änderung eingesetzt hat, die eine gewisse Milde gegenüber den jüngeren aktiven Mitglieder des Widerstands gegen die Deutschen gewährt hätte. Man kann aus diesem isolierten geschichtlichen Faktum keine zu grossen Schlüsse ziehen. Nicht weil er sich gegen das Zölibat der Priester aussprach: darin zeichnet er sich nicht besonders aus, da dies heute von einer großen Anzahl katholischer Priester auf der Kanzel und in ihrem Fleisch befürwortet wird. Nicht weil er für das Frauenpriestertum war: er wußte zu gut, daß dies eine unangemessene menschliche Idee war, die nie in der katholischen Kirche anerkannt würde, seit Jesus seine Apostel wählte. Nicht, weil er öffentlich eingestand, trotz seines religiösen Standes (Kapuziner) mit Frauen gesündigt zu haben: heute interessieren solche Psychodramen niemanden mehr, da man Reumütige solcher Art, die vergessen, dass es dafür den Beichtstuhl gibt, oft im Fernsehen auftauchen sieht. Nicht wegen seiner Utopien mit Bernard Kouchner über 'notwendige Einmischung' (Eingriff) in andere Länder, um die Menschenrechte zu verteidigen, womit potentiell eine Rechtfertigung für eine einzige totalitäre Weltregierung geliefert wird: all dieses unkatholische Gerede endete nirgendswo. Nicht weil er mit den Kommunisten gut Freund war: das Gegenteil hätte eher erstaunt in einem Klerus, der seit über zwei Jahrhunderten daran gewöhnt ist, 'Schwörer' (auf die atheistische französische Verfassung) zu sein. Nicht wegen seinem berühmten selbstverliehenen Heiligenschein 'abbe Pierre', wobei man weiss, dass er eigentlich Henri Antoine Groues hiess: er ist nicht der einzige, der sich durch einen neuen Namen oder einen geborgten Adel ins Licht zu setzen weiss. Nicht wegen seiner ständigen Sucht, mit den Spitzenpersönlichkeiten dieser Welt in den Medien zu erscheinen: dies kann bis zu einem bestimmten Grad seinem gerechten Wunsch entspringen, den Aufschrei der Armen bekannt zu machen. - Nein, nicht wegen all diesem sollten wir ihn vergessen, sondern aus dem blossen Grunde, daß er bei dieser Botschaft der Liebe nichts ist. Sie kommt nicht von ihm, er erfand sie nicht. Das Wesentliche ist, daß durch ihn hindurch Gott sein brennendes Wort "Liebe Deinen Nächsten!" erschallen liess ! Es ist Gottes alleiniges Werk, und der einzige Verdienst von Abbe Pierre war, während eines kurzen Momentes - sein Leben lang -, das Mikrophon des Lieben Gottes inmitten eines egoistischen und atheistischen Universums gewesen zu sein. Ein junger Mann hörte im Jahre 1954 im Radio, dass Abbe Pierre in Holland ein Dorf für Wohnungslose bauen liess: er verließ seine Heimat und fuhr per Autostop dorthin, um mit seinen Händen zu helfen, jene Häuser zu errichten. Dieser junge Mann hat niemals den Abbe Pierre gesehen, nie seine Bücher gelesen, er war nie ein Kompagnon in Abbe Pierre's Emmaus-Vereinigung: aber er nahm die Botschaft auf, jene Frohe Botschaft, die durch den Mund des Priesters verbreitet wurde: liebe Deinen Nächsten ! Diese göttliche Botschaft packte ihn, entflammte ihn und gestaltete ihn um. Im Jahre 2004 versteckte ein Pariser Taxichauffeur, der keineswegs als Säule irgendeiner Pfarrei bekannt war, eine schwangere Prostituierte aus dem Osten eine Woche lang kostenlos in der Ferienwohnung seiner Stiefmutter auf dem Land in Burgund, um sie vor ihren georgianischen Kupplern auf den Boulevards von Paris zu schützen, die sie dazu zwingen wollten, ihr Baby abzutreiben. Und jene kleine Dame in der Normandie, die ihr armes Leben durch Putzen anderer Wohnungen verdient: sie logiert bei sich seit 2005 fast ständig eine oder zwei Schülerinnen, um es ihnen zu erlauben, sich nicht in die Abtreibung zu flüchten... Zu wievielen dieser kleinen Konversionen kam es in der Welt infolge der armseligen - manchmal skandalösen oder sogar schuldigen - Auftritte von Abbe Pierre, und von anderen Priestern? Wieviele Arme sind im Verborgenen getröstet, ernährt und ohne viel Aufsehen beherbergt worden, wieviel sind wortlos geliebt worden? Das wahre Gute wirkt geräuschlos, in der Stille Gottes. Aller Ruhm in dieser Mediensache Abbe Pierre gehört Gott, jenseits der Lobgesänge der Menschen gegenüber anderen Menschen. Und wenn man genau nachdenkt, ist nicht die Tatsache, während einiger Sekunden der Ewigkeit ein Mikrophon des Lieben Gottes, ein Strahl der Liebe in dieser hoffnungslosen Welt gewesen zu sein, Grund genug für ein Requiem in Notre Dame von Paris ? R.I.P .-( ru)

 

 

- - O.A.M.D.G. - -



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