RU 07/2006 - TÜRKEI, ÖSTERREICH


- TURKEI: Der orthodoxe Patriarch Bartholomäus I, Vorsteher der letzten 2000 Griechisch-Orthodoxen, die noch in Konstantinopel (von den Türken auf 'Istambul' umgenannt) leben, aber vor allem Ehrenprimat der Weltorthodoxie, riskiert zunhemend, den internationalen Presseagenturen zufolge, nach Griechenland ausgewiesen zu werden. Eine Bombe wurde kürzlich vor die Kathedrale des Patriarchen, das Zentrum der Orthodoxie 'Phanar', geworfen, mit stärkeren materiellen Schäden, aber es wurden keine Menschen verletzt. Die türkische Verwaltung schafft zunehmend Schwierigkeiten für das Patriarchat. In den Straßen sammeln die extremistischen Parteien Unterschriften, die die Ausweisung des Patriarchen fordern. Ende 2005 behaupteten sie, seit Oktober 2005 bereits 3 Millionen Unterschriften gesammelt zu haben. Der Chef dieser Bewegung, Mouammar Karabulut, Präsident der nationalistischen Bewegung 'Plattform der Nationalen Stärke', erklärte, daß man bei Erreichung von 5 Million Unterschriften diese dem Präsidenten der Türkischen Republik, Ahmet Necdet Sezer, übergeben werde. Der Patriarch klagt: "Unsere liturgischen Feiern werden als Demonstrationen der Macht interpretiert, und unsere pastoralen Besuche als missionarische Unternehmen... Sie möchten alles politisieren, was unser Patriarchat unternimmt." Er erklärt: "Wir haben keine Probleme mit den einfachen Leuten, aber mit der Bürokratie." Und schließlich: "Mit Gottes Gnade erfüllen wir weiterhin unsere Aufgabe, motiviert durch unsere Pflicht." In diesem Zusammenhang muss man den Besuch von Benedikt XVI in der Türkei sehen, der jetzt fest für Ende November 2006 programmiert ist. Dieser Besuch kündigt sich schon jetzt als problematisch an, da die Hälfte der türkischen Abgeordneten im Parlament dagegen gewählt haben. Eine Sache ist sicher: wenn die Türken Bartholomäus I wirklich von seinem zweitausend Jahre alten Sitz in Konstantinopel vertreiben, werden die Chancen der Türkei, in die E.U einzutreten, gleich null, trotz aller Manöver seitens gewisser Amerikanern, Unoleutchen und anderen Freimaurern. Und der Papst - ein erklärter Feind des Eintritts der Türkei in die Europäische Union - wird es vielleicht 'urbi-et-orbi' verkünden.- (ru; vgl. EDM 129; SOP Febr. 2006).

 

- ÖSTERREICH: In diesem Jahr 250. Geburtsjahr von Wolfgang Amadeus Mozart ist in Salzburg und ganz Österreich Hochfest. Weil er am 27. Januar abends um 8 Uhr geboren wurde, wurde das Hauptereignis - ein festliches Triduum - genau an diesem Tag und zu dieser Stunde durch alle Glocken von Salzburg eingeläutet. Dann, von 11 ist zu 18 Uhr, wurde 3 Tage lang überall in der Innenstadt Mozart gespielt und getanzt. Ausserdem soll an allen Sonntagen des Jahres 2006, außer in der Fasten- und Adventszeit, eine Liturgie mit einer Mozartmesse in einer der Hauptkirchen der alten Stadt gefeiert werden (Dom, Franziskanerkirche, Stiftskirche Sankt Peter...). Ein 'Kirchenmusikalischer Herbst', vom 22. Oktober bis zum 5. November 2006, wird das Mozartjahr in Salzburg beenden: man wird jeden Tag kostenlose religiöse Konzerte in der Altstadt von Salzburg hören können, und zwar unter dem etwas surrealistischen Thema: 'In die Seele geprägt', im Anschluss an das berühmte Wort von Franz Schubert: "O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele, o wie unendlich viel solche wohltätige Abdrücke eines lichteren und besseren Lebens hast du in unsere Seelen geprägt!" - Aber war Mozart nicht ein Freimaurer? Seine Briefe, besonders an seinen Vater Leopold, der ein sehr strengen Katholik war, scheint das Gegenteil zu bezeugen: "Ich habe immer Gott vor Augen... Er wird Seinen Diener niemals verlassen." Von Paris aus schrieb er an seinen Vater: "Hier in Paris unterlasse ich es nie, meinen Rosenkranz zu beten und die Kirche Notre Dame des Victoires aufzusuchen"... Mit 25 Jahren, am 13. Juni 1781, schreibt er an seinen Vater: "Ich höre alle Sonn- und Feiertage meine Messe, und wenn es sein kann, die Werktage". Der Todesbericht erwähnt 'eine Bibel von 1679, sehr benutzt'. In Leipzig, der berühmten protestantischen Stadt, erklärt er gegenüber dem Kantor der Kirche, wo Johannes Sebastian Bach gewirkt hatte: "Ihr Protestanten, Ihr fühlt nicht das, was AGNUS DEI QUI TOLLIS PECCATA MUNDI, DONA NOBIS PACEM bedeutet! Aber wenn man wie ich seit der ersten Kindheit ins mystische Heiligtum unserer Religion eingeführt wurde, wo man mit brennendem Herzen auf die Feier wartete, ohne genau zu wissen, was man wollte, und wo man anschliessend die Kirche mit einem leichteren Herzen verliess, als ob es innerlich erhöht worden sei, ohne wirklich zu wissen, was man da gemacht hatte, wo man jene für glücklich erklärte, die während des bewegenden AGNUS DEI niederknieten und die heilige Kommunion erhielten, und wo man, während jene das Sakrament erhielten, mit einer zuinnerst jubelnden Musik bezüglich jenem, der da hinkniete, sang: BENEDICTUS QUI VENIT und so weiter, das ist etwas ganz anderes!" - Einige wollten Mozart als ausschweifend darstellen, sogar als Übeltäter, was er absolut nicht war. Selbst sein Eintritt in die Freimaurerei im Jahre 1784 beweist nichts, da diese vor der Französischen Revolution, die 5 Jahre später erfolgte, den fanatischen Antikatholizismus, der dann obligatorisch wurde und auch von der Kirche verurteilt wurde, noch nicht offen beinhaltete; die Freimaurerei wurde von den gewöhnlichen Leuten eher als eine humanitäre Arbeit betrachtet, die mit dem Glauben vereinbar sei. Der Beweis: sein frommer Vater trat im gleichen Jahr in eine Loge ein. - Die 'himmlische' Musik von Mozart ist nur ein Fenster zum Paradies, nicht ein Tor. Das Tor sind die Sakramente des Heils, die von U.H. Jesus Christus eingesetzt wurden und bis ans Ende der Zeiten durch Seine Kirche ausgeteilt werden. Aber ist es nicht notwendig, zuerst das Paradies durch's Fenster zu betrachten, um den Wunsch zu erwecken, es durch das grosse Tor zu erreichen? Das größte religiöse und musikalische Thema war für Mozart die Inkarnation. Es ist als ob das Geheimnis der Menschwerdung sich auch in seiner Musik verkörpert hätte: die göttliche Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch, und die endlich gefundene Harmonie zwischen Geist und Leib. Mozart starb in Christi Frieden am 5. Dezember 1791, "ohne Angst vor Tode zu haben", während er seine zwei grössten religiösen Werke schuf: die Motette AVE VERUM, und das REQUIEM. R.I.P.! - (ru; vgl. JF 27.1., RB 30.1.)

 

 

- - O.A.M.D.G. - -