RU 28+29/2008 - AUSTRALIEN, USA, IRLAND


Doppelausgabe (2 Wochen)

- AUSTRALIEN: Man kann sich die Frage stellen, warum die Kirche den WJT beibehält, Überbleibsel einer Utopie des letzten Jahrhunderts, das Johannes Paul II so sehr gefiel, obwohl es sich lediglich um ein Phänomen der ‚Flucht nach vorne’ handelte,  als die Kirchen unserer Städte und Dörfer, auch wegen der Apostasie der Jugend, verstaubten und verwitterten. Wenn man hört, dass Zehntausende von jungen Italienern die Reise nach Sydney machten, kann es nur zwei Gründe dafür geben: entweder kamen sie wegen des Papstes - und das wäre schwer zu begreifen, da der Papst Tag für Tag in ihrem eigenen Heimatland lebt -, oder sie kamen wegen der anderen Jugendlichen - und dies hat wohl wenig mit Religion zu tun. Angesichts der australischen Ureinwohner, die vor dem Altar und dem Papst wirr herumtanzten, kann man sich sogar fragen, ob es der gleiche Papst ist, der noch vor kurzem mit einem Motu Proprio die Würde und den Reichtum der alten Heiligen Messe wiederzubeleben versuchte? Warum hat man bei diesem außerordentlichen Ereignis nur ‚ordentliche’ Messen gefeiert? Warum hat unser Heiliger Vater die Bischöfe der ganzen Welt aufgerufen, die alte Liturgie, „unvergleichbarer Reichtum der Kirche“, grossmütiger zu gestatten, wenn gleichzeitig dieser ‚Reichtum’ bei jeder ausserordentlichen Gelegenheit den jungen Menschen, die Hunger und Durst danach haben, vorzuenthalten? Lohnten die päpstlichen Ansprachen wirklich eine derart weite Reise für so viele? Als man während des WJT sah, wie der hohe Klerus der Kirche „auf die jungen Menschen hinhörte”, wohl nicht in Anbetung, aber offensichtlich mit Ergötzung, hatte man den Eindruck, sich in einer modernen republikanischen Schule, die den letzten Direktiven der Pädagogik gehorsam folgt, zu befinden, anstatt diese Jugend vom Felsen Petri aus zu unterrichten. Anstatt sie mit Komplimenten wie „Ihr seid die Hoffnung der Kirche“ zu beschmeicheln, hätte man ihnen nicht besser die Wahrheit gesagt? Zum Beispiel: „Bekehrt Euch!  Die Atheisten und Heiden sind nur 20% in der Welt. Wenn es trotzdem eine solche Menge von Morden an unschuldigen Kindern im Leib ihrer Mütter gibt - bereits 1 Milliarde laut den von der UNO veröffentlichten Zahlen -, wird dies grösstenteils von jenen 80% der Menschheit verursacht, die sich „Gläubige“ nennen, und insbesonders durch Euch, junge Leute! Bereut dieses Blutbad, und stoppt es ab!” Die Tatsache, die jungen Leute nicht in dieser Art ansprechen zu wollen, ist ein Zeichen der Verzweiflung an ihnen, und doch entwickeln diese eine bewundernswerte Energie, wenn nur einige Apostel aufstehen, um ihnen die Wahrheit zu sagen. Laut den Berichten vom WJT gab es in Sydney mindestens einen Bischof, der die freie und harte Sprache des Evangeliums sprach: Mgr. Charles Chaput, Erzbischof von Denver, Colorado/USA. Er lud die jungen Leute dazu ein, dem Laizismus zu widerstehen, und als Christen nicht durch Ausgrenzung des Glaubens ein „Doppelleben“ zu führen: „Jesus starb nicht am Kreuz und ist nicht vom Tod auferstanden, damit wir zu Hause beten und gegenüber den Nachbarn ein bischen netter sind.“ Der Erzbischof erinnerte die Jugendlichen daran, dass nur die Kirche der Kultur des Todes Widerstand leistet. Er erklärte: „Religion, Politik und soziale Gerechtigkeit: das sind genau die Themen, mit denen wir uns befassen sollten. Alles andere ist unwichtig. Was kann von mehr Bedeutung sein, als sich mit dem religiösen Glauben zu befassen, der dem Leben die entscheidende Richtung gibt, und sich mit Politik (!) zu beschäftigen, mithilfe deren wir unsere Leben für das Allgemeinwohl organisieren müssen?“ Bis jetzt hörte man von den Kirchenkanzeln: „Nur keine Politik! “, wodurch diese Sphäre total den Feinden des Glaubens überlassen wurde. Auf diese Weise kam es zur Abtreibung… und zu allem anderen Unheil. Mit dem WJT 2008 begann sich dies, wenn auch schüchtern, in Richtung des Evangeliums und der Lehre aller Heiligen zu verändern, trotz des ganzen Spektakels! Mindestens dies verdient ein von Herzen kommendes Deo Gratias. - (ru)

- USA: Rückkehr zum Kannibalismus? Das amerikanische Ministerium zur Überwachung der Nahrungs- und Arzneimittel (Food and Drug Administration) hat soeben einen neuen Impfstoff für Babys, das PENTACEL, freigegeben. Es wird aus Elementen abgetriebener Babies hergestellt. Der Produzent ist das Labor Sanofi Pasteur (!). Es ist eine Kombination von Impfstoffen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Hirnhautentzündung und Kinderlähmung. Die Aktivsubstanzen des Anteils gegen Kinderlähmung sind Antigene, die aus Fötalenzellen, die aus Abtreibungskliniken stammen, hergestellt werden. Das PENTACEL hat im Vergleich zu den herkömmlichen Impfstoffen, die nicht mithilfe abgetriebener Föten hergestellt werden, keinen realen Vorteil, mit Ausnahme des Arguments, dass es die Zahl der Spritzen verringern würde, was übrigens nicht zutrifft. Tatsächlich basiert dieser neue Impfstoff direkt auf Gewalttätigkeit, Grausamkeit und Kannibalismus, was - in der umgebenden Kultur des Todes - die Massen anziehen soll. Wird man demnächst in Top-Restaurants als Vorspeise abgetriebene Babysreste anpreisen? Hochlebe der globale Kannibalismus! Vor einigen Jahrtausenden begann jemand, eine Arche zu bauen, um den Einbruch einer gottgesandten Sintflut vorzubereiten. Er hatte die Zeichen seiner Zeit verstanden. Und wir heute? Trauen wir uns, den abscheulichen Zeichen unserer Zeit ins Gesicht zu schauen? - (ru; vgl. CPDH 22. Juli)

- IRLAND: Niemand erklärte uns warum die guten Iren - die einzigen in der E.U., die per Referendum konsultiert wurden, - im Juni 2008 gegen den neuen Vertrag von Lissabon (der nur eine kaum verhehlte Neuauflage der europäischen Verfassung ist, welche die Franzosen und die Holländer bereits im Jahre 2005 triumphal zurückgewiesen hatten) gestimmt haben. Die Medien sprechen von einer Mehrheit von Rassisten, die gegen die Immigration sind, von ungebildeten kleinen Leuten, die bezüglich der Arbeitslosigkeit und der Inflation unbegründete Sorgen haben u.s.w. Aber einige neue Meinungsumfragen decken die Wahrheit auf, die die Politiker nicht wahrhaben wollen und um jeden Preis verheimlichen möchten. So verkündete die Zeitung Irish Sunday Business Post am 26. Juni, dass laut ihrer Umfrage 58% der Vertragsgegner überzeugt waren, dass dieser die in Irland verbotene Abtreibung durchsetzen würde, gegenüber 28% von denen, die für den Vertrag stimmten. Hier haben wir ein klares Zeichen, dass die Abtreibungsfrage ein entscheidendes Element bei dieser Abstimmung war, die derzeit die totalitäre EU-Maschine, die sich in Brüssel und in Straßburg verbarrikadiert hat, lahmlegt. Ein anderes Element, das in diesen Umfragen, die nach dem Juni-Referendum durchgeführt wurden, ans Tageslicht kommt, ist, dass entgegen aller Erwartung die Frauen und die jungen Leute die heftigsten Vertragsgegner sind. 56% der Frauen stimmten „nein“, gegenüber 49% der Männer. Mit den Männern allein ware das Referendum ‘umgekippt’ ! Das gleiche gilt von den jungen Leuten: 65% der Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren stimmten „nein“, gefolgt von 56% der Jugendlichen im Alter von 25 bis 39 Jahren, und nur 52% von denen zwischen 40 bis 54 Jahren. Die Mehrheit der „nein“-Stimmen stammte offensichtlich von den Frauen und jungen Leuten. Solange man in Brüssel den Kopf in den Sand steckt, um die Realität nicht zu sehen, um auf diese Weise besser den globalen und totalitären Träumereien zu huldigen, wird die Europäische Union scheitern. Und diese gefährliche Utopie wurde in Irland nicht durch gefährliche Terroristen, sondern eine Mehrheit von Frauen und jungen Leuten, die ihre Augen offen zu halten wagen und für den laufenden europäischen Genozid, der durch die Abtreibung verursacht wird, sensibel sind, zum Sturz gebracht. Frauen und junge Leute gegen die Europäische Union? Ein Alptraum für Brüssel! Und Welch ein Ruhm für Gott, der die Armen und Schwachen erwählte, um gegen Goliath zu kämpfen! - (ru; vgl. LifeSiteNews.com vom 27. Juni)

- NEGATIVER MESSWERT: 826. Tag der Aufrechterhaltung der ungerechten Exkommunikation gegen die Bischöfe (des größten Teils) der katholischen Tradition unter dem Pontifikat unseres Heiligen Vaters Benedikt XVI.

- POSITIVER MESSWERT: Bis jetzt konnte die kleine Vereinigung S.O.S MÜTTER (UNEC) in Frankreich 446 Babys vor der Abtreibung retten, indem sie auf die schwangeren jungen Mädchen und Frauen auf den Parkbänken und Bürgersteigen, in den Conditoreien, medizinischen Labors und anderswo im Alltagsleben direkt zugeht und Hilfe anbietet.

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