RU 28/2007 - KATHOLISCHE KIRCHE


- KATHOLISCHE KIRCHE: Das Motu Proprio (persönliche Schreiben) von Benedikt XVI betreffs des universalen Wiederauflebens des alten Ritus der Heiligen Messe aus der Zeit vor dem II. Vatikanische Konzil, das am 7. Juli 2007 veröffentlicht wurde, ist eine sehr gute Sache. Allerdings stellen sich nach der Euphorie der ersten Tage nunmehr neue Fragen: 1) Wenn diese Wiederbelebung a posteriori das wesentliche Objektiv von +Mgr Marcel Lefebvre, Gründer Priesterbruderschaft Skt Pius X, bestätigt, ist es dann für den Vatikan noch vernünftig, ihn - und die von ihm geweihten Bischöfe - unter Exkommunikationsstrafe zu halten? Es gibt offiziell keinen Grund mehr dafür. 2) Schlimmer noch, wenn die alte Heilige Messe "nie abgeschafft wurde", wie der Papst sagt, war es dann nicht eine grosse Ungerechtigkeit, so viele Priester zu verhetzen, und manchmal bis zumTod zu verfolgen, die seit 40 Jahren, sogar bis zum heutigen Tage, versuchten und noch versuchen, gegen Wind und Wetter dem unschätzbaren Wert des Ritus der alten Heiligen Messe treu zu bleiben? Wann werden diese ungerechten Verfolger diese - toten oder noch lebenden - Helden im Namen von fast allen 'konziliären'' Bischöfen und Priestern formell um Verzeihung bitten? 3) Und wann wird der Reueakt vonseiten jener gleichen Priester und Bischöfe - und Päpste - in Bezug auf den wahren Ökumenismus erfolgen, den sie verschoben bzw. unmöglich gemacht haben, indem sie den alten lateinischen Ritus wegwarfen, zum großen Skandal unserer orthodoxen Brüder, für die die Katholische Kirche durch die Tatsache ihrer offensichtlichen Untreue zu ihrer eigenen Tradition nicht mehr als ein gültiger Partner in der Suche nach der notwendigen Einheit der Christen erkannt werden konnte, wodurch Jahrzehnte dahingingen, während denen die schreckliche Wunde der Teilung des Mystischen Leibes Christi andauerte? 4) Ist nicht die Darstellungsweise, es gebe "nur einen römischen Ritus, und zwar unter zwei Formen", wobei der moderne Ritus die 'ordentliche' Form' und der alte Ritus die 'ausserordentliche' Form sei, ein Weg, die Augen vor einer total anderen Wirklichkeit zu verschliessen? War nicht die alte Heilige Messe in der Kirche die gänzlich 'ordentliche' Form seit mindestens 15 Jahrhunderten, und ist die moderne Messe nicht eine Neuerfindung, die sich zu 80 % von dem, was wir von unseren heiligen Vorgängern erhalten haben, unterscheidet? Es wäre mutiger gewesen, die Dinge bei ihrem Namen zu nennen: es ist die moderne Messe, die neu und insofern 'ausserordentlich' ist, also ausserhalb der Norm ! 5) Wäre es gegenüber der Wahrheit nicht geziemlicher gewesen, den neuen Ritus, der die Kirchen leert und die Gläubigen den Glauben verlieren lässt, wieder abzuschaffen, indem man einzig und allein den alten Ritus in seinen rechtmässigen Standort wiedereinführt? 6) Die Folgen dieses Mangels an Mut und Wahrhaftigkeit werden weitreichend sein, und schon haben viele Bischöfe - und Bischofskonferenzen - erklärt, daß sie schlimme Auswirkungen dieser Massnahme für die Zukunft befürchten, vor allem wegen des daraus resultierenden 'Bi-Ritualismus': Trennungen in Pfarreien und Klöstern, Uneinigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des einen oder anderen Ritus bzw. der einen oder anderen 'Ritusform', beschleunigte Entleerung der Kirchen...? 7) Wie wird man nunmehr praktisch in vielen Kirchen abwechselnd nach zwei Ritualen feiern, dem älteren und dem modernen? Wird man die modernen Altartische - auch 'Luther-Tische' genannt - mit Rollen ausrüsten, um leichter von einer Ritusform zur anderen übergehen zu können, da sich ja im alten Ritus der Priester Gott zuwendet, mit dem Rücken zu den Gläubigen? 7) Wird man in den Sakristeiräumen nach dem alten Hauptaltar - manchmal kostbaren Barockaltären - suchen müssen, soweit sie nicht schon seit langer Zeit verkauft oder weggeworfen wurden, um ihn wieder an seinem ihm zustehenden Ehrenplatz vorn im Chor der Kirche aufzustellen, um die alte 'Ritusform' mit der notwendigen Würde und Feierlichkeit zelebrieren zu können? 8) Auch wenn das berüchtigte II. Vatikanum die neue Messe nicht direkt auferlegte, stellte es nicht Dokumente und Prinzipien auf, die hinreichend verwirrt und zweideutig waren, um es möglich zu machen, dass in seinem Namen diese enorme Verwüstung in die Kirche Einzug halten konnte? Die Geschichte lehrt uns, daß ein Konzil völlig falsch liegen und später souverän vom Papst annuliert werden kann. So hat z.B. Papst Stephan III im Jahre 769 das Konzil von Hieria (bei Konstantinopel) aus dem Jahre 754, das den Bildersturm mit den bekannten katastrophischen Folgen für die Ostkirche hervorbrachte, für ungültig erklärt. Hat dieses II. Vatikanische Konzil noch nicht genug katastrophale Folgen für die Kirche hervorgebracht, dass auch der blindeste Bischof dieses Unheil zu erkennen vermag? - Dies sind Fragen, die eine mutige und schnelle Antwort des Papstes erfordern. Der Kampf um die Wahrheit und Gerechtigkeit fängt gerade erst in der Katholischen Kirche an. Bis diese Fragen gelöst werden, ist es weise - wenn nicht sogar zur Bewahrung des Glaubens unbedingt notwendig - eng um den Felsen des Widerstands, der von den mutigen Bischöfen und den Priestern von +Mgr Lefebvre gebildet wird, gruppiert zu bleiben, mit der innigen Bitte an Gott, Seiner Kirche immer reicher ihre Würde, die mystische Braut Jesu Christi zu sein, in der 'Prächtigkeit der Wahrheit' wiederzugeben. - (ru)

 

- Negativer Zähler: 814. Tag der Aufrechterhaltung der Exkommunikation der Bischöfe der (grösseren Portion der) Tradition in der Katholischen Kirche unter unserem Heiligen Vater Benedikt XVI.

 

- Positiver Zähler: Bis zum heutigen Tag hat der Verband SOS MÜTTER (UNEC) 363 Babys direkt vor dem Abtreibungstod retten können. Deo gratias!

 

 

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