RU 12/2008 - QATAR, ALGERIEN


- QATAR (EMIRATS): Hier ist endlich eine Nachricht bezüglich eines christlichen Pluspunkts mitten in islamischen Landen. Am Palmsonntag wurde eine geräumige neue katholische Kirche, `Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz', in Qatar feierlich eröffnet, in Gegenwart von Kardinal Ivan Dias aus Rom , einem Regierungsmitglied von Qatar und Tausenden von Gläubigen. Letztere müssen allerdings Ausländer sein, welche in diesem Land zahlreich sind (insbesonders philippinische Arbeitskräfte), da der Zugang zu dieser Kirche laut Baugenehmigung den Staatsangehörigen des Qatars (einschliesslich der Konvertiten) verboten ist. Trotzdem ist dies ein erster guter Schritt. Die Kosten des Baus, dessen Errichtung acht Jahre dauerte, ist 20 Millionen USD, eine enorme Summe. Zudem stellte die Regierung von Qatar den Bauplatz für diese Kirche gratis zur Verfügung, eine Geste in Richtung des Vatikans, aber auch der Europäischen Union. Der Vatikan steht außerdem in Verhandlung mit anderen arabischen Ländern, einschließlich Saudi-Arabiens, bezüglich der Errichtung weiterer Kirchen. Der internationale christliche Druck beginnt, Früchte zu tragen. - Ermutigt durch solche Erfolge, hat die Vereinigung UNEC (Union der Nationen Europäischer Christen, Sitz in Paris) beim türkischen Ministerium für kulturelle und religiöse Angelegenheiten in Ankara um die Genehmigung gebeten, während seiner für diesen Herbst geplanten Wallfahrt in die Türkei die heilige katholische Messe in 3 großen christlichen Kirchen, die vor Jahrhunderten zwangsweise aufgegeben wurden und heute `Museen' sind, zelebrieren zu können: in der Hagia Sophia in Konstantinopel (heute Istanbul genannt), in der Kathedralruine von Ani (ex-Armenien) und in der Kirche Haya Sofia in Trabzund am Schwarzen Meer. Laut UNEC handelt es sich um eine Erlaubnis, die “mit einem laizistischen Staat völlig kompatibel ist”. Man kann sich die Freude vorstellen, mit der jene ehrwürdigen Gebäude erzittern werden, wenn erneut unter deren Gewölben und Kuppeln die alten Gesänge und die Gebete zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist ermporsteigen, Gebete, die ernst in diesen Kirchen jahrhundertelang, bis zur Invasion des Islams vor einem halben Jahrtausend, feierlich gesungen wurden, mehr noch, wenn diese Kirchen wieder, während der geplanten heiligen Messen den König des Himmels und der Erde, U.H. Jesus Christus, Erlöser aller Menschen, in ihren alten Mauern aufnehmen dürfen. - Es ist anzumerken, dass UNEC auf diesem Gebiet Experte  ist, da diese Vereinigung in den Jahren 1990 achtzehn `Überraschungsmessen' in verschiedenen Kirchen des französischen Departements Val-d'Oise bei Paris (einschließlich der Kathedrale von Pontoise und der Basilika von Argenteuil), welche heutzutage vom Modernismus besetzt sind, organisert hat und die heilige katholische Messe aller Zeiten in mehreren alten katholischer Ruinen und Kirchen – die seit 4 Jahrhunderten von den Lutheranern besetzt sind - in Schweden im Sommer 2005 und in Norwegen im Sommer 2006, einschließlich im Chor der grossen gothischen Kathedrale von Trondheim an der Nordsee (XII. Jahrhundert), feiern liess. UNEC wartet nunmehr geduldig auf die Antwort des türkischen Ministeriums. - (ru; vgl. O.F. 18.3.)

- ALGERIEN: Eine andere gute Nachricht aus einem islamischen Land: in Algier bekundeten am 17. März 140 Intellektuelle und Künstler ihre „Solidarität mit den Christen in Algerien”, die “das Objekt von unerhörten und ungerechtfertigten Massnahmen“ seien. Sie beriefen sich auf „das Recht… auf Gewissensfreiheit, das jedermann die Freiheit gibt, die Religion seiner Wahl zu praktizieren – oder nicht zu praktizieren“. Die Unterzeichner, unter welchen sich der Ehrenpräsident der Liga der Menschenrechte Abdennour Ali-Yahia, der Historiker Mohamed Harbi, die Autoren Boualem Sansal und Nordine Saadi sowie der Professor für berberische Kultur Salem Chaker befinden, rufen “zur Toleranz und zum Respekt der Freiheit und der Verschiedenartigkeit” auf, welche “Grundwerte jeder demokratischen Gesellschaft“ seien. Tatsächlich hat sich letzter Zeit der Druck gegen die Christen, einschliesslich der Katholiken (ca. 10.000 Gläubige, in einem Land von 34 Millionen Einwohnern, die fast alle Mohammedaner sind), kürzlich in Form von Verbannungen, Tilgungen und Gerichtsurteilen verstärkt. Das letzte Urteil, außer denen, die gegen protantische Sekten gefällt wurden, verurteilte Pater Pierre Wally, einen katholischen Priester der Diözese Oran, am 30. Januar dieses Jahres zu 1 Jahr Gefängnis und 200.000 Dinar Geldstrafe. Er hatte kurz nach Weihnachten mit einigen Einwanderern aus Kamerun „ausserhalb eines genehmigten Kultgebäudes“ gebetet, ein Verbot, das den Christen durch ein Willkürdekret des Präsidenten seit dem 28. Februar 2006 auferlegt ist. Die algerische Tageszeitung „LIBERTE“ stand mutig als Verteidiger der Christen auf und erklärte klar und deutlich,  “dass die einzige heutige Gefahr für den Islam der Islamismus ist” (und nicht das Christentum). Letztes Jahr konnte man sogar in den Straßen von Ankara in der Türkei eine Gruppe islamischer Demonstranten sehen, die ein Banner mit der Aufschrift „Wir sind alle Christen!“ zur Schau trugen, um ihrem Nichteinverständis mit der unterschwellig geführten - jedoch reellen - Verfolgung der Christen Ausdruck zu verleihen. Es handelt sich hier um Zeichen der Zeit, die zu meditieren sind! - (ru; vgl. F.C. 8.3., O.F. 18.3.) 

 

- - O.A.M.D.G. - -