RU 20/2006 - RADIO-SILENCE
- FRANKREICH: Katholiken vorne an der Technik? Und noch dazu "Traditionalisten", die man um Jahrhunderte zurück einstuft? Ja, für einmal! Es handelt sich um RADIO-SILENCE (www.radio-silence.org), eine Radiostation, die ausschließlich auf Internet zu hören ist und am kommenden 18. Juni ihren 6. Geburtstag feiert. Ihre Sendungen (allerdings nur in französischer Sprache) wurden von Anfang an nicht in "Streaming" realisiert, noch in "Live", noch in "Blog", auch werden sie nicht mehr in einem "Studio" gefertigt, noch auf "Hertz-Wellen", noch auf "Erdwellen". Suchen Sie nicht, es ist noch viel moderner! Radio-Silence leistet schon seit 6 Jahren, mit einem Team von 20 mutigen "Tradi-Reak-Oldtimers", das was man heute mit PODCASTING bezeichnet und was in den Medien als der letzte Schrei der Technik präsentiert wird. Worum geht es? Der Medien-Markt erfordert immer mehr Miniaturisierung, Disponibilität und vor allem immer mehr Wahlfreiheit für den Verbraucher. Die Tendenz der Miniaturisierung: es muss nunmehr die ganze Technik möglichst in das Volumen einer Nuß passen; mit einem Wort, ein Multimedia-Computer am Schlüsselbund. Die Tendenz der Disponibilität: die gesamte Technik muss heute überall zugänglich sein, und dies gleichzeitig und sofort. Und die Freiheit: der Verbraucher will keine vorprogrammierten Inhalte mehr, die einfach so ablaufen: das regt ihn auf; er wird fast verzweifelt, sich dies und jenes anhören und ansehen zu müssen; er wird Fernseh- und Radio-Zapper, ständig auf der Suche nach einem besseren Programm, und das macht ihn schier verrückt. Und RADIO-SILENCE, "das einzige freie katholische Radio auf Internet", brachte die Lösung: ein Medium auf Abfrage. Alle Sendungen dieser Radio-Station sind im Format von 5 bis 20 Minuten konzipiert, die ununterbrochen auf dem Internet zur Verfügung stehen, ständig kopierbar sind und somit abhörbar sind, wo und wann der Verbraucher es will. So wird der Verbraucher der Zukunft - oder der Hörer von RADIO-SILENCE bereits heute - morgens früh der Produzent seines eigenen Radios: er stellt sein Tagesprogramm frei zusammen, indem er seine bevorzugten Sendungen auswählt - z.B. die täglichen Nachrichten, die Predigt vom letzten Sonntag, den Rosenkranz der Woche, die aktuellen Chroniken dieses oder jenes Landes, den Katechismus für Mohammedaner, den gregorianischen Gesang vom kommenden Sonntag und so weiter -, dann lädt er durch einfaches "Klicken" innerhalb weniger Sekunden diese Sendungen auf seinen numerischen Walkman in Schlüsselbundgrösse und verlässt seine Wohnung... Tagsüber hört er sich die frei gewählten Sendungen, wo und wann immer er es kann und wünscht, mittels zwei winziger Kopfhörer an: in der U-Bahn, auf der Straße, im Café, beim Autofahren... Natürlich ist es notwendig, dass die Sendungen sozusagen in kleinen Portionen, die man "mp3" oder heute "Podcasts" nennt, vorformatiert sind. Radio-Silence sah diese Entwicklung bereits im Jahre 2000 voraus und stellte sich darauf ein; es war damals die einzige Radiostation, die so voraussehend handelte. Ihr Programm ist ganz einfach ein grosses Mosaik von frisch gelagerten Sendungen, mit Lieferungen von täglich neuen Nachrichten und Chroniken, insbesonders politischen oder religiösen Nachrichten. Ihre einziges Objektiv: die Qualität des Inhalts. Es ist das Ende der "Direktsendungen", weil der Hörer keine Inhalte mehr will, die er nicht gewählt hat. Das Ergebnis ist, daß die peripheren Radio- und Fernsehsender nunmehr einen Weg finden müssen, sich den neuen Notwendigkeiten anzupassen; sie müssen ihre riesiglangen Sendungen in winzige ablagerbare Portionen der MP3-Type oder ähnlicher Sorten umstrukturieren, ein technischer Kampf, der nicht von vornherein gewonnen ist. Seit Ende 2005 versuchen viele Top-Stationen, sich so nolens volens auf Vordermann zu bringen: Europe 1, Radio France, RTL, Arte-Radio, und sogar LCI (TF1) und Radio-Vatikan... Es ist das Schwert des Damocles, die Stunde der Wahrheit: wenn man dem Hörer die volle Freiheit der Auswahl lässt, was wird er sich da auswählen? Und was wird mit den Werbespots passieren, wenn niemand sie herüberladet? Könnte dies den imposanten Markt der Werbung auf Radio und Fernsehen ruinieren, und damit die Radio- und Fernsehstationen selbst? Außer Radio-Silencee, die diese Tendenz schon vor 6 Jahren erkannt hatte und keinerlei Werbung beinhaltet, ein Radio dessen gesamte Sendungen als Podcast (mp3) herunterladbar und somit perfekt fähig sind, vom Hörer für sein eigenes tägliches Programm eingesetzt zu werden: dieses Radio hat eine helle Zukunft vor sich. Studien zeigten, daß die Podcast-Hörer 9 Millionen im Jahre 2007 erreichen werden, und 63 Millionen in 2010. Die Katholiken vorne an der Technik? "Für einmal!", sagen vielleicht unsere belgischen Freunde, während sie auf noch Besseres warten. Nun also los, beschaffen Sie sich einen numerischen Walkman der USB-Schlüsseltype (Preise zwischen 30 und 100 E, je nach der Kapazität zwischen 50 Mo und 1 Go), und werden Sie Produzent Ihres eigenen Privatradios, natürlich mithilfe der Sendungen von Radio-Silence, dem Pionier der katholischen Radios. Sie finden dort als geist(l)iche Nahrung keine "lebendigen Steine" oder anderen Unsinn, sondern in mp3 eingeeinwickelten urkatholischen Geist. - (ru; vgl. JDD 7.5.)
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