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RU 52/2009 - FRANKREICH


FRANKREICH: Die Festtage um das Jahresende erlauben ein wenig gesundes Nachdenken. Die beste geistliche Verlautbarung, die dieses Jahr über unseren Redaktionstisch lief, stammt von Pater Philippe Laguerie (Superior des Päpstlichen Instituts Bonum Pastor): "Nie Scheidung !“ Er rechnet ab mit einer der größten sozialen Plagen unserer Zeit, selbst unter Christen. Nachstehend einige längere Auszüge aus diesem von einem sehr erfahrenen Priester stammenden Text.

“Der Hl. Augustinus sagte: ‚Die Ehe ist von Gott, die Scheidung ist vom Teufel.’ Er hat vollkommen recht, dieser Gigant der Wissenschaft, der Heiligkeit, und des gesunden Menschenverstands. Die Ehe ist von Gott, denn sie ist die Institution der Liebe, und Gott ist die Liebe. Die Scheidung ist vom Teufel (dem ‚Lügner und Mörder von Anbeginn’), denn sie ist die Spirale von Lüge, Mord und Hass. Ja, Mord. Es gibt aus diesem Grund keinen Ausweg, und die Ehescheidung ist immer, für jeden Mann und jede Frau, vor allem für die Christen, die schlimmste Plage, der Ruin der Familie, die Apokalypse im Alltagsleben.

Es ist absolut notwendig, daran zu erinnern, dass gegen diese elementaren Wahrheiten tausend und Gründe gefunden werden, um sie im technischen Sinne des Wortes zu beschönigen: Übergang vom festen zum gasförmigen Zustand, ohne jeden flüssigen Übergang! Sie haben keinen Grund, und keinerlei Entschuldigung, und noch weniger ein Recht auf eine Scheidung, auch wenn es Extremfälle gibt, wo die Kirche die Trennung der Ehegatten zulässt, womit gesagt ist, dass sie verheiratet bleiben…

Als ich frischgeweihter Priester war, hörte ich stundenlang den Bittstellern zu und zeigte armseliges Mitgefühl für ihre gegenseitigen Beschwerden, wodurch ich letztendlich selbst in ihrem lächerlichen und ehrlosen Spiel mitmachte. Ich habe versucht, in dieser Situation durch gute Ratschläge zu helfen, gewiss mit einer gewissen Jovialität, aber ehrlich gesagt in dummer Weise, als ob ein wenig Tünche ausreicht, um den Untergang eines Schiffes zu vermeiden. Heute, wenn zwei Ehegatten bei mir anfangen, über Scheidung zu sprechen, lasse ich sie Platz nehmen, und dann bin ich dran, zu sprechen. ‚Sie wollen sich scheiden lassen? OK, aber Sie sollten wirklich wissen, was da passieren wird. Sie werden zumindest gewarnt worden sein!’

 Ehescheidung ist eine Spirale ohne Ende, ohne Bremse, ohne Scham, und endigt am Schluss mit purem Hass. Wenn Sie sich daran machen, die Gemeinschaft zu beenden, welche Sie stützt, schafft und sogar konstituiert, ist die Liebe bereits seit langer Zeit verschwunden (und das ist der wahre Grund für alles nachfolgende Unglück), und der pure Hass – welcher aus Rest von Höflichkeit und vor allem aus Angst vor sich selbst noch nicht zugegeben wird - ist bereits solide installiert ist. Dieser Hass wird kein Ende mehr finden.

Denn wenn man eine derart verheerende Angelegenheit anpackt, muss man natürlich sich selbst vormachen, dass man Recht hat, und dass der andere notwendigerweise alle Schuld trägt. Das ist falsch, denn beide sind schuldig, und zwar seit geraumer Zeit, und die beiden wissen das selbst besser als jeder andere. Die Verfahren in Ehesachen tendieren alle zu Verantwortlichkeiten von 50/50. Jedoch fühlt man sich verpflichtet, zu beweisen, dass der andere eine unverbesserliches Monstrum ist, und umgekehrt. Lügen, schlechte Absichten und Bosheit werden zum System errichtet, und natürlich reagiert der andere in derselben Weise. Die Spirale der Überbietung beginnt. Der Zustand der Zusammenbruchs dieses Paares ist nicht statisch. Jeder beabsichtigt den Fall des anderen, wenn das noch nicht geschehen ist, und ich habe Ehegatten erlebt, die durch Ehebruch Rechtfertigung suchten und sich sogar gegenseitig zu Ehebruch verleiteten. Ist das letzten Endes nicht der beste Beweis für die Notwendigkeit einer Scheidung? Man tröstet sich in seinen Schandtaten, indem man denkt, der andere tue es ja auch ...

Kinder multiplizieren mit zehn diese Spirale des Teufels. Noch bevor die Scheidung gewährt wird, verlieren die Eltern, welche Anwälte und Richter zum Zeugnis für ihre Schandtaten anrufen, sofort jegliche Autorität über ihre Kinder. Diese Autorität ist von Natur her beiden gemeinsam und verschwindet mit der Zwietracht. Dann ist es die DDASS (französisches Sozialhilfesystem für zerbrochene Familien), deren Sozialarbeiter, die Richter und die ganze Clique, die an Ihrer Stelle entscheiden werden . Es scheint als ob keiner der beiden Zauberlehrlinge, die auf eine Scheidung zustürmen, jemals an das Unheil gedacht haben, das sie über ihre Familie bringen, oder an den nachfolgenden Verlust jeglicher Ehre. Dritten Zutritt zu gewähren (was heute sehr beliebt ist), die nichts mit Ihren Kindern im Atom Ihres Paares zu tun haben, bedeutet die Auslösung einer Atomexplosion. Damit ist jedoch noch nicht alles gesagt.

Elterliche Liebe ist eine Sache des Instinktes. Sie existiert immer noch in denjenigen, welche die Tugend und den gesunden Menschenverstand aufgegeben haben. Genau wie bei den Tieren, die weder das eine noch das andere haben. Jedoch schauen Sie sich die Mühe an, die sie sich für ihre Kleinen machen. Um also das Sorgerecht für die Kinder zu erhalten, oder wenigstens um ein Besuchsrecht sicherzustellen, versucht jeder der Partner, dem Richter zu beweisen, dass der andere ein Monster ist. Raffinierte Eltern wissen, dass zwei Begründungen heute noch leicht den Ausschlag erbringen, damit die Richter davor zurückschrecken, Ihre Kinder dem anderen zu übertragen: Zugehörigkeit zu einer Sekte und Pädophilie. Ich stieß auf beide Fälle. Ja, Eltern, die anfangs sehr fromm waren (vielleicht auch zu viel!) klagten ihre Partner an, einer Sekte anzugehören (folgen Sie meinen Augen!), die sie vorher selbst besuchten! Andere verklagten ihre Partner der Pädophilie (wobei ich genau wusste, dass weder der eine noch der andere dazu imstande waren), nur um den Richter dazu zu überreden, ihre Cherubine nicht dem anderen Monster anzuvertrauen, sondern an sich selbst. Wir lächeln vielleicht über die Geschichte der beiden Kurtisanen von Solomon und über die Abscheulichkeit derjenigen, die es vorzog, dass das Kind der anderen eher sterbe als dass sie es selbst verlöre; aber die heutigen Eheleute sind im Scheidungsprozess genauso erbärmlich und begehen dieselben Verbrechen. Wenn man den Finger in die Spirale des Hasses legt, wird man sehr schnell ein Ungeheuer.

Ich gehe nicht weiter auf die unvermeidlich kommenden Auswirkungen auf die Paare selbst ein. Sie sind zweifellos zahllos und verheerend, aber es sind nur Folgeschäden. Wenn das Paar funktioniert, funktioniert alles. Wenn das Paar krank ist, geht alles abwärts. Schmutzige Geschichten von Geld, Hass in allen Richtungen (Sie müssen ja die Familie, die Freunde und Bekannten, auch Arbeitskollegen - bis zu organisierter Arbeitslosigkeit des Gegners, das habe ich erlebt! -, davon überzeugen, dass Ihr Partner der einzig Schuldige ist, und Sie selbst unschuldig sind. Die Kinder sind unwiderruflich geschockt, sogar in ihrer Beziehung zu Gott. Wie soll man ihnen beibringen, dass Gott ‚Unser Vater’ ist, wenn das Beispiel des Vaters vor ihren Augen ein zynischer Egoist ist? Das gleiche gilt für die Mutter und die Barmherzigkeit, welche sie verkörpern soll. Die Kinder von Geschiedenen sind leider – ohne deren Schuld – leicht erkennbar. Ihre Zerbrechlichkeit ist unumkehrbar, und sie werden nie jenes natürliche und übernatürliche Gleichgewicht finden, das bereits für die übrigen schwierig zu erreichen ist. Sie müssen Ihre Kinder ‚erziehen’, aber Sie haben keine Autorität, um dies zu tun, da Ihr Leben ein ständiges Gegenbeispiel darstellt...  Ihre Kinder kommen schnell zu der Überzeugung, dass sie, um in ihrem Leben Erfolg zu haben, das genaue Gegenteil von dem tun müssen, was sie zu Hause erleben, obwohl sie nie die notwendige Kraft dazu haben werden. Die Scheidung beinhaltet viel Atavismus, und sie bringt eine schreckliche Verantwortung für jene, die sie durch Abstammung weitergeben.
Liebe ist kein Luxus in der Ehe; sie ist ihr Motor, ihr Treibstoff und ihr Zweck. ‚Männer, liebet Eure Ehefrauen!’. Sie fragen vielleicht, warum der Heilige Paulus nicht auch das Gegenteil gesagt hat, was wohl fair gewesen wäre: ‚Frauen, liebet Eure Ehemänner!’ Aber dies wäre unnötig gewesen, und Menschen, die sich lieben, wissen dies durch Erfahrung. Ehemänner, die ihre Frauen lieben, wissen, dass die Gegenseitigkeit sich dann von selbst einstellt, das ist doch klar.
In diesem Zusammenhang soll der Vergleich der beiden Ziele der Ehe niemanden irreführen. Wenn man das erste Ziel (Zeugung und Erziehung) so nennt, geschieht das nur, weil dieses Ziel das oberste gemeinsame Gut dieser Gesellschaft mit sich bringt, und Gott weiß wie sehr! Wegen der erstaunlichen Fähigkeit der rechtmäßigen Ehegatten, den Arm Gottes bei der Schöpfung zu verlängern und hervorzubringen, was sie selbst sind, kann kein anderer Wert dieses Vorrecht und dessen bekannte Folgen übertreffen. Das wichtigste Kapital einer Gemeinschaft sind seine Mitglieder, das ist selbstverständlich. Man muss schon eine hohe Dosis von innerer Falschheit haben, um dies nicht einzusehen. Aber Vorsicht: der Erfolg der Ehe liegt absolut in der Erreichung des leider sogenannten ‚zweiten Zieles’, das weit davon entfernt ist, hintan zu stehen. Besonders wenn manche Leute sich den Luxus leisten, dieses Ziel als gegenseitige Zuflucht und Hilfe zu interpretieren. Man denkt sofort an alte rheumatisches Paare mit Arthrose, an die SAMU (Staatliche medizinische Nothilfe) ! Daraus wird im Falle einer Scheidung der SMUR  (Staatlicher mobiler Notdienst für Wiederbelebung)… Die erste Geschichte in der Genesis (1,26 ) erwähnt an erster Stelle die Fruchtbarkeit. Aber die zweite (2,18) offenbart die sofortige und tägliche Grundlage für diese Union: ‚Es ist nicht gut, daß der Mensch allein ist, machen wir ihm einen Begleiter, der ihm ähnlich ist’. Nur gegenseitige Liebe ändert das Leben dieses magischen Tandems. Die Liebe verschafft ihm zunächst seine Existenz, und dann sein Wohlergehen, und schließlich seine Fruchtbarkeit, und das Wohlergehen dieser Fruchtbarkeit in jedweder Hinsicht. Und sicherlich nicht umgekehrt! Eine erfolgreiche Ehe bedeutet natürlich, dieses sehr schlecht benannte ‚sekundäre’ Ziel zu verwirklichen, das in aller Hinsicht primär ist: chronologisch, psychologisch und existentiell.... Es bedeutet für den Mann, seine Frau zu lieben, und für die Frau, ihren Ehemann zu lieben. Der Rest kommt ohne Schwierigkeiten von selbst.

Liebe ist kein Minimal-Service zur Sicherstellung eines friedlichen Zusammenlebens, mit möglichst wenigen Zwischenfällen. Liebe ist positiv, unternehmend, kreativ, überraschend. Sie ist alles außer Selbstabfindung. Die Liebe ist ein Job, eine Arbeit, eine Kunst, die jeden Tag, jede Stunde und in jedem Augenblick ins Werk zu setzen ist. Genau wie im geistlichen Leben. Und weil man diese primäre Aufgabe und diese wesentliche Pflicht nicht verwirklicht, tritt Gleichgültigkeit und schließlich Hass an ihre Stelle. Ja, die erste Aufgabe der Ehe ist nicht, sich um die Kinder zu kümmern, sie ist Liebe, und nicht nur minimale Liebe, sondern fundamentale Liebe, wie Christus die Kirche geliebt hat... Dann geht es auch den Kindern sehr gut.
Ich höre da einige enorme Einwände. ‚Aber was wissen Sie schon vom Alltag, von den langen Tagen, von der Monotonie, der Routine, den immer wiederkehrenden und unkorrigierbaren Mängeln, der Langeweile, den Sorgen, der unverarbeiteten Vergangenheit, der unsicheren Zukunft? Was wissen Sie schon über das Selbstbeweinen, die Begehrlichkeiten, die Eifersucht, Faulheit, Egoismus, den Schmutz, ohne hier ins Detail zu gehen..., die den Geist bedrücken und die Seele im Leben eines Ehepaars verdunkeln? …’ Antwort: ein Einsiedler darf sich vielleicht den Luxus erlauben, zu maulen, zu boykottieren, sich zu beklagen, sich gegen die Vorsehung zu revoltieren: er schadet nur sich selbst, und das geschieht ihm recht. Aber ein verheirateter Mann, eine verheiratete Frau, und auch ein Priester, die in Gemeinschaft leben, dürfen sich nicht erlauben, die Rolle von unerzogenen und unerträglichen Kindern zu spielen. Man erntet immer, was man säht, vor allem in der Ehe. Sähet gemäss dem Geist, und Ihr erntet das Leben. Sähet gemäss dem Heiligen Geist, und Ihr erntet die ewige Seligkeit !

So, und wenn Ihr Euch jetzt scheiden lassen wollt, geht nur! Ihr wollt Euch die Hölle auf Erden schaffen, mit einem Fuß in der ewigen Verdammnis ? Ich habe Euch gewarnt!"

Ende des Zitats. Quelle (mit dem vollständigen Text, leider nur auf französisch): http://blog.institutdubonpasteur.org , unter dem Datum des 20. Oktobers 2009.
Und jetzt wünschen wir Ihnen eine gutes, heiliges und frohes Neues Jahr 2010 – ohne Scheidung.

- O.A.M.D.G. -



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