RU 27/2009 - VATIKAN, WELT
- RETROPERSPEKTIVE : Während
der Sommerpause ist es nützlich, zu revidieren. Nachstehend zwei frühere
RU-Artikel, von vor 10 Jahren, einerseits über das geltende RECHTSSYSTEM, und
andererseits über den FEMINISMUS, immer noch höchst aktuelle Themen, auch in
Bezug auf die damaligen Aussagen von Kardinal Ratzinger.
- VATIKAN. In unserer RU-Depesche vom
2. Dezember 1999 schrieben wir: "Kardinal Ratzinger, Präfekt der
Päpstlichen Glaubenskongregation, erhielt soeben das Ehrendoktorat an der
Universität Lumsa in Rom. Bei dieser Gelegenheit brachte der Kardinal eine
direkte Anklage gegen das moderne Rechtssystem vor. Letzteres würde, laut dem
Kardinal, "das Ende der Metaphysik" ankündigen. Das moderne Recht
wäre die Frucht eines "juridischen Positivismus, der heute insbesondere
die Form der Theorie des Konsensus angenommen hat.“ Wenn die Vernunft nicht
mehr den Weg der Metaphysik finden könne, müsse der Staat sich auf das stützen,
was die Bürger gemeinsam als Werte definierten. Dies spiegele sich in dem
"demokratischen Konsens" wieder, sagte der Kardinal. Dies sei der
Grund, warum der Konsens nicht weiterhin mit der Wahrheit übereinstimme. Die
Mehrheit entscheide nunmehr, was wahr und richtig sei. Das Recht sei der
Stimmung und dem Geschmack der Mehrheiten ausgeliefert. Damit sinke der
Ehestand vor unseren Augen auf Formen zerbrechlicher und problematischer
Benutzerfreundlichkeit ab, wobei hierdurch Konflikte in den Beziehungen
zwischen Männern und Frauen, und auch zwischen den Generationen, erzeugt
würden. Ein weiteres Beispiel sei die christliche Idee der Zeit: der Sonntag
würde aus dem Leben der Gesellschaft verschwinden und durch flexible Formen der
Freizeit ersetzt. Der Begriff der Sakralität hätte im Recht seine Bedeutung
verloren. Andererseits beobachte man eine ständig wachsende zügellose und
grenzenlose Freiheit, die sich kraftvoll manifestiere und nicht davor
zurückschrecke, über Leichen von Kindern und älteren Menschen hinwegzugehen.
Die Transplantationspraktiken spiegelten neue Ströme von Ideen vor, wo der
Mensch nicht nur über Leben und Tod entscheide, sondern auch über Sein und
Werden. Diese metaphysische Krise würde in den modernen Staaten den
Zusammenbruch des Rechts bedeuten, welches aufhöre, ein Bollwerk der Freiheit
zu sein und zu einem Instrument der Diktatur werde. (RU 49/1999; vgl. RB
1.12.1999) "
- WELT. In unserer RU-Depesche vom 2. Oktober 2000, schrieben wir:
"Die UNFPA (Fonds der Vereinigten Nationen für Bevölkerungsfragen), eine
der mächtigsten Organisationen der Vereinten Nationen, die unter der Führung
der Cheffeministin Nafis Sadik steht, veröffentlichte soeben ihren
Jahresbericht über die "Situation in der Welt". Die Broschüre ist durch
und durch von extremem Malthusianismus geprägt, der um jeden Preis die Anzahl
der Menschen auf der Welt verringern will, wenn nötig auch gegen deren Willen.
In 7 kleinen Kapiteln werden 187 mal die sehr zweideutigen Ausdrücke
"reproduktive Gesundheit“ (in Klarsprache: Zugang zur Abtreibung),
"reproduktive Rechte" (in Klarsprache: Entkriminalisierung der
Abtreibung), und direkt das Wort "Abtreibung“ benutzt . Aber
"sauberes Wasser", was das entscheidende Problem für die Familien in
den unterentwickelten Ländern ist, wird nur einmal erwähnt. Das Dokument
bezieht sich nur ein einziges Mal auf "Malaria", wahrscheinlich die
Krankheit, welche die häufigste Todesursache der Frauen in Afrika ist. Im
Kapitel "Gesundheit und reproduktives und sexuelles Verhalten der
Jugendlichen" kommt sexuelle Enthaltsamkeit nicht einmal zur Sprache. Die
Ehe wird nur 33 mal erwähnt und wird fast immer unter negativer Beleuchtung
präsentiert, und zwar als ein Element, das die Verletzung der
"Frauenrechte" fördere und die Frauen in die Sklaverei zwinge, nie
als eine Quelle der Freude und Erfüllung wie sie von Hunderten von Millionen
von Frauen auf der Erde gelebt wird. Mit einem Wort, dieses Dokument beweist
die Richtigkeit der Kritik seitens Kardinal Ratzinger am vergangenen 18.
September (2000) in Bezug auf die Vereinten Nationen und die internationalen
Tagungen des Jahrtausendwechsels: Er sagte, dass diese neue Weltordnung auf der
„feministischen Ideologie" gründe, welche "die Haupthindernisse für
die Erfüllung der Frau in der Familie und Mutterschaft" sehe. Der Kardinal
erinnert Christen und andere Menschen an ihre "Verpflichtung zum
Protest". -Verehrte Leser, seien wir uns bewusst, dass auch die UNICEF,
also die Organisation der Vereinten Nationen für die Kinder, immer expliziter
den Kurs der UNFPA-Feministinnen einschlägt und praktisch den Kampf nicht mehr
zugunsten der Kinder führt, sondern gegen sie. Wir kennen die Vernichtungsrolle
der UNICEF durch deren Förderung der Zwangsmassenabtreibung in den
Flüchtlingslagern, insbesondere im Kosovo. Sie sollten wissen, dass man mit
jeder Weihnachtskarte, die man von der UNICEF kauft, auch wenn diese das
Jesuskind in der Krippe darstellt, finanziell dazu beiträgt, irgendwo in der
Welt ein Kind umzubringen.“ (RU 39/2000 ; vgl. CFHRI 1.10.2000, LSDN 18.9.,
EWTN NEWS 17.9., Avvenire 16.9., ZENIT
16.9.) "
- - O.A.M.D.G. - -
|