RU 04/2009 - FRANKREICH, Sos Mütter (Folge)
- FRANKREICH: Weiterer Auszug aus dem
„Bordbuch“ von S.O.S MÜTTER (UNEC).
“Freitag 26. Dezember 2008
Wir retteten -
befreiten? - Melodie, ein
französisches junges Mädchen von 17 Jahren, 2 Monate schwanger, aus einer
wilden Zeltkolonie, die sich irgendwo auf dem Boulevard des Maréchaux in Paris eingenistet hatte.
Unglaublich! Wie brachte es dieses junge Mädchen fertig, mit einem Baby im
Bauch so miserabel unter Immigranten und Bettlern zu leben? Die bittere Kälte
würde ihrem Baby weifellos auf die eine oder andere Weise zum tödlichen
Verhängnis werden… Zuerst einmal ging es darum, die beiden in einer nahen Gaststätte
aufzuwärmen; dann gingen wir in einen Supermarkt, um Kleidung für sie zu
kaufen, insbesonders gute Winterschuhe, weil Mélodie nur eine Tragtasche bei
sich hatte, plus ein Zelt, das sie vor unseren Augen einem Bettler, der es ihr
ausgeliehen hatte, zurückgab; dann Unterbringung für eine Nacht in Paris, d.h.
ein wenig Zeit, um einen Aufnahmeort für sie zu finden; und schliesslich eine
Reise mit dem TGV-Zug in den Süden Frankreichs, zu einer neuen
Beherbergungsdame. – An diesem gleichen Tage treffen wir auf Gina, eine 20-jährige schwangere Italienerin,
die verloren in den Straßen von Paris
herumirrt. Sie zittert von Angst, ihrem Exfreund zu begegnen, der, wie sie
sagt, „mich
umbringen will“, wenn sie ihr Baby nicht abtreiben lasse. Zwei Nächte in einem
kleinen Hotel, einige Mahlzeiten bei Mac-Donald und los geht’s in zu einer
unserer beiden Beherbungsfamilien in den Beneluxländern, um aus Frankreich zu entweichen.
Dort geniesst sie jetzt Ruhe. Diese Mütter
sind noch ärmer als Jesus in der Krippe von Bethlehem: sie irren auf der Straße herum, ohne Geld,
Wohnsitz oder Sachen. Das Baby möchte jedoch LEBEN! Und genau da kommt Jesus
ihnen entgegen… Gloria im excelsis Deo, sangen die Engel und Schäfer, und wir
schließen uns ihren Stimmen an. Man könnte sich staunend fragen, wie diese jungen
Mädchen so herunterkommen konnten? Aber seien wir ehrlich: stellte der
Barmherzige Samariter des Evangeliums solche Fragen an den armen Teufel, der “wie
tot gelassen“ am Wege lag? Nein, mit der Einfachheit und Liebe seines Herzens
kam er ihm zu Hilfe. Und vor allem: er machte eine Unterkunft für ihn ausfindig!
Das ist genau, was wir zu tun versuchen, ohne unnütze Fragen zu stellen. Unser
Hauptjob ist es tatsächlich, für unsere kleinen Mütter eine Unterkunft sicherzustellen, normalerweise für die ganze Zeit ihrer
Schwangerschaft. Unsere Herbergsfamilien wollen dafür keinerlei Entgeltung
von uns, und erst recht nicht von den zukünftigen Müttern. Wir helfen unseren
Herbergsfamilien lediglich mit einem armseligen Zuschuss von 100 Euro pro Monat
pro junge Mutter. Aber selbst mit diesem minimalen Hilfssystem kommt es zu
recht beträchtlichen Summen, die zu jedem Monatsbeginn zu finden und zu
verteilen sind: für Nath 3 Mütter, d.h. 300 Euro, für Oma 400 E, für Johannes
200 E, für Baba 100 E, für “Benelux-Familie 1“ 300 Euro, für „Benelux-Familie 2“ 400 E, für Françoise 300 E, Mapie 100 E, Pascale
200 E, Edith 200 E und für das Häuschen „der 3 Bären“ in der Normandie 300 E.
Insgesamt: 2800 Euro für 28 zukünftige Mütter. Ohne dabei die neu auftretenden
Fälle einzuberechnen, d.h. die Rückreise der jungen Mütter – zumeist
Prostituierte – nach Osteuropa, manchmal bis Vladivostok; die versprochenen Geburtsprämien,
welche wir jedesmal auszahlen, wenn ein gerettetes Baby schliesslich zur Welt
kommt; die jeden Monat bis zur Geburt anstehenden Monatszahlungen an die
„schlimmen Mütter“, die uns praktisch die Leibesfrucht ihrer eigenen
schwangeren Töchter verkaufen (z.Zt. zahlen wir Monat für Monat den „schlimmen
Müttern“ von Sabrina 300 Euro, von Zina 450 E, von Audray 400 E und von Agnes
350 E, insgesamt 1500 Euro “Lösegelder”. All dies beläuft sich auf Geldsummen,
die uns zu Beginn unserer Arbeit Platzängste bereiteten, zumal wir ja keinerlei
Beihilfe von Behörden oder Verwaltungen erhalten, die alle Abtreiber sind.
Möglicherweise würden wir solche Beihilfen sogar ablehnen, selbst wenn manche
Behörden uns zufällig helfen wollten, weil wir der Ansicht sind, dass solche
Beihilfen des Barmherzigen Samariters ein Privileg darstellen, das
ausschließlich den Christen und Menschen guten Willens zusteht. Heute wissen
wir, dass unsere Hilfsgelderkasse eine Sonderangelegenheit des Lieben Gottes
ist: sie ist völlig unplanbar und wird durch Ihn selbst gemanagt, und durch uns
nur, wenn wir unsere traditionellen Denkweisen über Buchführung und Voraussicht
an den Nagel hängen und die Finanzierung völlig seinen Händen überlassen. Die
Kasse von S.O.S MÜTTER ist ein ständiges Wunder, anders gesagt ein leeres Faß,
das sich jedes Mal mit Geld füllt, wenn wir es für Rettungsaktionen benötigen.
Was ist dabei überraschend? Gott kann die Herzen anrühren, und die schicken uns
dann Bankschecks, gerade soviel, um unseren jeweiligen Müttern helfen zu können.
Das Evangelium wurde vor 2000 Jahren geschrieben, und noch heute ist es dank
der Gnade Gottes lebendig und aktiv. Wir Christen haben die unverdiente Chance,
daran teilzuhaben. Noch einmal: Gloria im excelsis Deo!
Freitag 16. Januar 2009
Wir treffen auf Babouchka, 18 Jahre ein bulgarisches
Mädchen, das seit 2 Monaten schwanger ist. Sie suchte per Telefon mit uns Verbindung.
Anscheinend wird unsere geheime Telefonnummer unter diesen jungen zukünftigen
Müttern weitergegeben, aufgrund der Tatsache, dass wir bereits einige von ihnen
retten konnten. „Retten“? Ja, z.B. bebefindet sich Babouchka in einem geheimen
“Dormitorium“ von 20 sehr jungen Prostituierten, ohne Paß praktisch eingesperrt
(der Pass ist in der Tasche ihres „Besitzers"). Babouchka sagt, dass diese
Mädchen alle von diesen Gaunern gezwungen werden, ihre Babys abzutreiben,
sobald sie schwanger werden. In Bulgarien hatte man ihr vorgegaukelt, in Paris warte ein Mannequin-Platz auf sie… TGV-Zug
an die Riviera, Unterbringung
bei den Herbnergseltern, und Happy End. Jetzt kann das Baby ankommen! - Wir
begegneten heute morgen einer anderen jungen Mutter aus Osteuropa, Vola, gebürtig aus Russland, in einer sehr
ähnlichen Situation. Unmöglich, sie in den Osten zurückzuschicken, wie wir es zumeist
mit den Müttern aus Osteuropa tun, weil dort der Zusammenhalt der Familie
stärker ist als im Westen: wir können praktisch immer eine Tante oder eine
Großmutter ausfindig machen, die es akzeptiert, sie nach der Heimkehr unterzubringen.
Aber Volas Familie ist bereits im Westen, sie hat keine Familienmitglieder mehr
in Russland. Wir schickten sie zu einer unserer Familien im Süden Frankreichs.
- Mit ihr verschickten wir im gleichen TGV Sophia
in den Süden, eine 23-jährige junge Mutter aus Zypern. Wir trafen sie zufällig im
Polizeirevier, wo sie eine Klage gegen ihren Freund, mit dem sie in Paris seit 3 Jahren gewohnt hat,
eintragen liess. Dieser hatte ihr heftige Hiebe versetzt und sie kurzum aus der
Wohnung vertrieben. All das wegen dem Baby, das sie erwartete! Tatsächlich
blutete sie und suchte Hilfe bei der Polizei. Sogar im TGV-Schnellzug gingen
ihre Blutungen weiter, sodass wir im Zug schnell einen Arzt ausfindig machen
mussten, um sie vorläufig zu betreuen. An der Riviera angekommen brachten
unsere dortigen Freunde sie sofort ins Krankenhaus, wo ihr ein Ring zur
Fixierung des Babys eingesetzt wurde. Auch besorgten sie Transfusionsblut wegen
der erlittenen Blutverluste… Jetzt ist diese zukünftige Mutter dort glücklich.
Baby kann ankommen! - Unser Kampf gegen die Abtreibung besteht im Wesentlichen
aus HILFE! Das hat nichts mit Rederei, Diskutieren oder Überzeugsarbeit zu tun.
Die werdende Mutter, die an Abtreibung denkt, gibt SOFORT, wie berührt durch
eine - übernatürliche? – Magie, ihren
Todesplan auf, sobald man ihr eine helfende Hand reicht. Man kann an das
berühmte Bild von Michelangelo denken, wo Gott mit der Fingerspitze die Hand Adams
anrührt - und ADAM LEBT. Genau so ist es mit unseren kleinen Müttern. Es gibt
keinerlei Notwendigkeit, sie zu überzeugen: sie SIND
für das Leben ihrer Babys, aber alle Menschen um sie herum wollen nur eins:
dass das Baby verschwindet… Was wir tun, ist einfach diesen Müttern zu Hilfe zu
kommen, damit die Liebe, die bereits in ihren Herzen ist, aufleuchten kann; wir
haben lediglich die Ehre, dieser Liebe ans Tageslicht zu verhelfen. Tatsächlich
handelt es jedes Mal um eine geheime Geschichte zwischen Gott und jeder Mutter.
Man soll da nicht störend hineinreden, Gott ist stark genug! Wir bringen nur
das Streichholz herbei, um dieses Feuer zu entzünden, und sogar dessen sind wir
unwürdig. Aber das ist eine andere Geschichte, diejenige zwischen Gott und
jedem Lebensretter von Babys… Samstag 24. Januar 2009
Alice, 22, aus einem südlichen Vorort von Paris, 2 Monate
schwanger. Der Vater des Babys
verließ sie und ließ das junge Mädchen allein im Haus ihrer Schwiegereltern…,
die nichts Besseres wussten als sie aus der Wohnung zu verjagen, ob sie
schwanger war oder nicht. Sie hatte nur eine Handtasche mit sich, sowie die
Kleidung, die sie auf dem Leibe trug. Wir besorgten 3 Nächte Unterbringung in
einem kleinen Pariser Hotel (95 E), neue Kleidung und Schuhe (50 E), 6 Restauranttickets
(81 E), einen Block Metrokarten (12 E) und rin Zugticket zu einer Herbergsfamilie
in der Normandie (40 E). Gesamtausgaben: 288 Euro, und ein Baby ist gerettet!
Dauer dieser Rettung: 3 Tage. Ort: Paris.
Das Buch des Lebens ist mit solchen viereckigen Buchstaben geschrieben! – Dies
ist unsere 497. Babyrettung (seit 1995), einschließlich 44 Babys, die noch zur
Welt kommen werden. Bitte helfen Sie uns, denn morgen werden wir andere gefährdete
junge Mütter antreffen, mit anderen Babys, die dringend auf uns warten… Sie
warten auf die Feuerwehrleute des Lieben Gottes, und Er wird sie nicht
alleinlassen.“ ENDE DES ZITATES. - (ru)
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