RU 09/2006 - FRANKREICH: SOS MÜTTER


- FRANKREICH: Nachstehend einige Auszüge des "Bordbuches", wie sie der Verband SOS MÜTTER/UNEC (BP 70114, F-95210 Saint-Gratien) zeitweise ihren Wohtätern zuschickt.

 

- Mittwoch 8. Februar 2006. Eine junge Frau von 20 Jahren, 6 Monate schwanger, Deborah, ruft uns aus Argenteuil bei Paris an: sie findet keine Wohnung, sogar mit einer regulären Arbeit (bei McDonald) und der Möglichkeit, eine bescheidene Miete zu zahlen! Weil sie schwanger ist, kann ihre Familie, in der sie lebt - 6 Kinder leben dort mit ihren Eltern auf 45 m2! - sie dort nicht weiterhin beherbergen. Die Stadt kann ihrer Bitte um Beherbung nicht nachkommen. Nichts sei möglich, da keine Sozialwohnungen verfügbar sind. - Diese Verwaltungen sind Kriminelle: sie lassen massenweise die Ausländer legal nach Frankreich ("mit einem Touristen-Visum", gibt Minister Sarkozy offenzu) einreisen, und dann, wenn sie Frankreich nicht mehr verlassen wollen, - und dies ist absolut voraussehbar! - können diese Bürokraten ihnen weder Arbeit noch Beherbergung verschaffen, vielleicht gerade etwas zu essen. So sind die Pharisäer der "Menschenrechte"! Liebevoller wäre es, den Ausländern zu verbieten, sich in Frankreich zu installieren, und jenen, die schon da sind, wirklich zu helfen, wenn es nicht schon zu spät dafür ist. Wir, bei SOS MÜTTER, sehen tagtäglich die Folgen dieser verbrecherischen Politik aller Regierungen der letzten Jahrzehnte. Wir lesen die schwangeren Mütter auf den Straßen auf. - Heute erhielten wir übrigens einen Telefonanruf von Rose, 18 Jahre alt; sie brachte vor 3 Monaten ein Baby zur Welt und wird in einem unserer 4 Not-Studios im Pariser Gebiet beherbergt, ein armseliges Zimmer von kaum 10 m2, mit Schrank und Dusche, einem gebrauchten Sofa und einer Heizplatte zum Aufwärmen der Speisen. Rose weint am Telefon, und Baby Ines mit ihr: "Es ist hier viel zu klein!" Sie klagt uns fast an, obwohl wir doch für sie tun, was wir können. Natürlich ist das Zimmer viel zu klein, aber was können wir anders tun? Eine Mutter in ähnlicher Situation, Patricia, die wir vor einigen Jahren beherbergt hatten, musste 3 Jahre in einem unserer Not-Studios aushalten, bevor sie den ersten Vorschlag für eine Sozialwohnung von der Stadt Paris erhielt, trotz drei Kindern im niedrigen Alter... Dies ist unerträglich! Rose sagte es nicht, aber wir fühlen, was sie denkt: "Aber findet doch etwas anderes für mich, Ihr seht doch, daß 10 m2 für mich und mein Baby nicht mehr ausreichen!" Sie hat recht, aber wir sind hilflos. Wir leiden mit ihr und ihrem Baby angesichts dieser schreienden Ungerechtigkeit gegen die Mutterschaft und die frühe Kindheit. Stellen Sie sich einmal vor, Sie seien 18 alt, gerade aus der Schule gekommen, und schon solchen Problemen gegenübergestellt! Geehrte Minister und Gesetzgeber, so behandeln Sie die Zukunft Frankreichs? Ihr seid nur eine Bande von Pharisäern, die aus Angst, eventuell als "Rassisten" verschrien zu werden, das einzig Notwendige nicht wagen: die Grenzen Frankreichs für Einwanderer zu schliessen? Es ist unglaublich, daß so reiche Städte wie Argenteuil (Flugzeugbau Marcel Dassault!) uns, einem kleinen Privatverband, diese Mütter zuschickt, weil jene Gentlemen es nicht zustande bringen, diesen eine Unterkunft zu verschaffen! Angesichts dieser Situation, liebe Freunde und Wohltäter, laßt uns nicht allein mit unseren Müttern! Denken Sie an Bethehem, an den Guten Samariter, und hoffen wir gegen alle Hoffnung! Dank Gott wissen unsere kleinen Mütter noch, was ist Hoffnung. Zum Beweis sind ihre Babys da!

 

- Freitag 17. Februar 2006. Heute sahen wir zum ersten Mal seit 10 Jahren Lea, unsere Verantwortliche für Paris, weinen: sie fühlt sich am Ende. Es ist vor allem Kalinka (Pseudonym!), die ihr Sorgen macht. Wir helfen dieser jungen Frau schon seit einiger Zeit. Gestern gebar sie Zwillinge, Roman und Leo. Sie ist eine russische Prostituierte, die in Paris arbeitet, eine Freundin von Tatiana, die wir schon vor zwei Jahren von den Pariser Boulevards retten konnten und jetzt - in Russland - eine glückliche Mutter ist. Kalinka würde auch gerne ihrer Sex-Sklaverei entkommen, aber wir wissen nicht, wo wir sie unterbringen könnten. Deshalb weint Lea. JA, wir retteten ihr 2 Babys vor der Abtreibung, NEIN, wir konnten diese Mutter noch nicht aus der Prostitution retten. Gott der Liebe, komme uns zu Hilfe!

 

- Mittwoch 22. Februar 2006. Wir konnten Kalinka und die 2 neugeborenen Babys dem eisernen Griff ihrer kriminellen Unterhälter entziehen! Weil die Geburt bevorstand, hatte sie einen Platz in einem Krankenhaus in Paris gebucht und den Kerlen eine Kopie der Registrierung beim Krankenhaus gegeben. Sie machten sich keinerlei Sorge. Was sie aber nicht wußten, ist, daß wir parallel bei einer anderen Entbindungsstation reserviert hatten. Dies war ein guter Schachzug, und Kalinka konnte tatsächlich ihrer Überwachung entkommen. Mithilfe eines kleinen Netzwerks von Guten Samaritern konnten wir sie 3 Tage später in ein anderes Land Europas bringen, zu einer Chirurgenfamilie, die bereits 4 Kinder hat. "Zwei Babys mehr, das zählt nicht!" Kalinka wird sich um die 6 Kinder sorgen und somit 6 oder 12 Monate lang von der Oberfläche verschwinden, also die notwendige Zeit, um sich wiederzufinden und im "Milieu" vergessen zu werden. Deo gratias!

 

- Samstag 4. März 2006. Vor drei Tagen erhielten wir einen Telefonanruf: "Hier ist Frau... Machen Sie Gebetsketten? Ein Mädchen hier, namens Christine (Pseudonym), 22 Jahre alt, will morgen ihr Baby abtreiben... " Eine direkte Verbindung zwischen Christine und uns konnte nicht zustande gebracht werden. Heute früh kam Christine spontan zu uns, sie wahr sehr traurig: "Ich habe schliesslich abgetrieben, weil ein paar Frauen mich belästigt haben; ich wollte mit diesem Zeug Schluss machen", sagte sie. Dies ist die zweite junge Frau, die wir nunmehr kennen, die ihr Baby abgetrieben haben, weil sie sich von "Pro-Lifern" belästigt fühlte. Diese von ihr als Verfolgung verstandene Belästigung wurde fast das ausschlaggebende Motiv für die 'Endlösung'. Es sind die zwei einzigen Abtreibungen, von denen wir in 11 Jahren Arbeit auf diesem Gebiet Kenntnis bekommen haben: eine schreckliche Lehre für uns Christen! Möge Gott in Seiner Liebe diese zwei unschuldigen Babys in Seine Arme aufnehmen, und den zwei jungen Müttern verzeihen - aber auch ihren "christlichen" Verfolgerinnen! - Quintessenz: Lieben bedeutet nicht, irgendetwas zu machen. Eine unklug oder schlecht geführte humanitäre Aktion kann Herzen verwunden - und sogar Leben töten! Die wahre Liebe ist eine sehr delikate, göttliche Sache, die für uns arme Menschen unmöglich ist, ausser "DURCH IHN, MIT IHM UND IN IHM", laut den inspirierten Worten der (alten) Heiligen Messe. - (ru).

 

 

- - O.A.M.D.G. - -