RU 29/2010 - SCHWEDEN, Interview mit Pater Sten Sandmark


SCHWEDEN (ru - 24. Juli 2010) : Interview von Pater Sten Sandmark FSSPX vom 15 Juli 2010, durch unsere RU-Redaktion. Fast 3 Wochen nach seiner Priesterweihe als katholischer Priester im Seminar der FSSPX in Zaitzkofen in Bayern konnten wir dieses exklusive Interview (für das Internetportal LPL) mit Hochw. P. Sten Sandmark, ex-lutherischem Pastor in Schweden, realisieren.

“- Wie sah Ihr Leben vor 10 Jahren aus?
In den letzten zehn Jahren habe ich als Kaplan in Nas/Dalarua gearbeitet, von 1999 bis 2002, und dann als Pfarrer (Vikar) in Oskarshamn, von 2002 bis 2006, in der Lutherischen Schwedischen Staatskirche.

- Ab einem gewissen Zeitpunkt begannen Sie, das Ordensgewand der Augustiner zu tragen ?
Wir (5 Männer) nahmen das Augustinergewand im Jahre 1994, und ich selbst und Pater Lennart (verstorben in 2002) legten dann im Jahre 1997 die ewigen Gelübde ab, also die drei klassischen Ordensgelübde, aber die Lutherische Kirche hat diese nie akzeptiert. Die meisten Lutheraner wollen ruhig wie normale Nichtchristen leben. Ich hatte so wenig Kontakt wie möglich mit dieser Nomenklatura.

- Sie hatten auch Kontakte mit der Katholischen Kirche in Schweden?
Mein erster Kontakt mit der Katholischen Kirche in Schweden erfolgte in 1965, als ich der tridentinischen Messe beiwohnen konnte, aber ab 1967/68 begann man mit der neuen Messe, und ich fand diese weit übler und langweiliger als die lutherische Messe der schwedischen High Church.
Im Jahre 1995, hatte ich meinen ersten Kontakt mit dem katholischen Bischof Brandenburg in Schweden, und später mit seinem Nachfolger Bischof Aborelius, aber beide wünschten, dass ich in der lutherischen Kirche bleibe und nicht zur Katholischen Kirche übertrete.

- Was geschah dann bei der Wallfahrt der UNEC nach Schweden, im Jahre 2005 ?
Durch den Besuch der Pilger aus Paris in Oskarshamn im Jahre 2005 fand ich plötzlich einen wirklichen Kontakt mit der Katholischen Kirche, ich fand ein offenes Tor. Ich besuchte Paris, Econe, Menzingen, und Zaitzkofen und fand Orte und Personen, die tief im katholischen Glaubens verwurzelt waren.
Meine letzte Lutherische Messe fand am 16. Juli 2006 statt, und die Konversion zur Katholischen Kirche erfolgte dann am 30. Juli 2006 in Paris. Dies war  ein großer Tag für mich, da ich zum ersten Mal in meinem Leben die ‚reelle’ Heilige Kommunion empfangen durfte.

- Dieses neue Leben bedeutete zunächst das Studium der katholischen Theologie in Deutschland, nicht wahr?
Ja, da begann ein neues Leben für mich, ich musste mein Latein und Deutsch wieder benutzen, das ich seit 1968 nicht mehr praktiziert hatte.
Es folgten drei harte Studienjahre, die aber notwendig waren, um mich auf mein zukünftiges Leben als katholischer Priester in Schweden vorzubereiten. Harte Jahre, aber auch mit großer Freude erfüllte Jahre. Ich werde all diese wunderbaren Personen, die ich in Zaitzkofen angetroffen habe, vermissen, wenn ich meinen priesterlichen Dienst in Bristol in England im August dieses Jahres beginnen werde.

- Hat sich der Teufel gegen Ihre Konversion eingemischt ?
Durch alle diese Probleme, kritischen Meldungen in den Medien, Probleme mit meiner Gesundheit, einen Unfall und die bekannte TV-Sendung im schwedischen Fernsehen habe ich mehr und mehr die Art und Weise verstanden, wie Gott mich führen will. Die stärkste Macht in der Welt ist nicht der Teufel, sondern Gott. Und durch die Mutter Gottes erhielt ich unendlich viel Hilfe. Diese Schwierigkeiten haben meinen Glauben noch bestärkt. Ich danke Gott heute für diese Vorfälle und Ereignisse…

- Und Schweden, was wird aus Schweden werden ?
Ich denke, wir müssen sehr bescheidenen bleiben und die Art und Weise suchen, die Gott für diese Mission will. Heute gibt es nicht so viele traditionelle Katholiken in Schweden, wir müssen also von Grund auf wieder anfangen. Dies ist eine große Herausforderung und Perspektive. Wir können keinerlei Unterstützung von der High Church in der Schwedischen Kirche erwarten, zumal nicht so viele zu dieser Gruppe gehören. Auch glaube ich, dass es in 25 Jahren in Schweden keine offene lutherische Kirche mehr geben wird. Diese ‚Sekte’ hat Unseres Herrn verraten, mit homosexuellen Ehen, Priesterinnen und so weiter ... Wegen dieses Verrats werden sie keinen Schutz mehr vor dem Herrn finden.
Wir müssen bereit sein, all die Menschen, die diese Sekte verlassen werden, entgegenzugehen und ihnen durch Katechese und Konversion zu helfen, traditionelle Katholiken zu werden.

- Unter welche Schirmherrschaft und welches Motto möchten Sie Ihre zukünftige Mission stellen ?
Da ich die Heiligste Jungfrau Maria gefunden habe und sie wirklich liebe, würde ich die zukünftige Mission in Schweden unter ihre Herrschaft stellen. Sie ist stärker als jede Armee.
Ein kleines (traditionell katholisches) Kloster in Schweden wäre äußerst wichtig, eine Art Kraft-Zentrum für ganz Skandinavien.
Sub tuum praesidium, Sancta Dei Genitrix !

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- Vielen Dank, Hochw. Pater Sandmark, und möge Gott und die Allerseligste Jungfrau Maria Sie schützen, und desgleichen diese Neumissionierung Schwedens.“ - Ende des Interviews (in englischer Sprache).