RU 24/2009 - WELT: Frieden ohne Jesus Christus?


- WELT : Man spürt tagtäglich, dass die Menschheit dazu tendiert, zu einer alle umfassenden Einheit zu werden. Das ist sicher eine Folge der informativen Revolution des 20. Jahrhundert, die ebenso fundamental war wie die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Man kann fast sagen, dass wir alles über alle wissen, und zwar sofort. Gleichzeitig spüren wir, dass hinter den tausend Facetten der Politik, der Wirtschaft und der Medien gewisse Kräfte daran arbeiten, eine Weltregierung aufzubauen, welche diese neu entdeckten Potentiale voll ausschöpft und ihre Befehle und Anweisungen an alle verteilt, von einem Ende des Planeten zum anderen. Das ist nicht unbedingt eine gute Sache, es kann sogar das Schlimmste sein, was die Menschheit bisher erlebt hat: ein Mega-Projekt Babel. Stellen Sie sich ein Schiff - oder ein Airbus-Flugzeug – vor, das verunglückt und im Meer verschwindet. Das ist traurig, aber Tausende von anderen Schiffen und Flugzeugen zirkulieren weiter. Stellen Sie sich jetzt ein gigantisches Schiff vor, eine Art von Noe’s Arche, die alle Menschen aufnimmt, einen Turm von Babel, der alle beherbergt, einen Super-Airbus, in welchem wir alle fliegen würden. In diesem Fall stehen die Dinge ganz anders: die geringste Katastrophe würde die Vernichtung der Menschheit bedeuten. Deshalb haben einige Denker, und nicht die geringsten, über diesen globalen Kurs, den die Menschheit eingeschlagen hat, begonnen, ernste Fragen zu stellen.

In diesem Zusammenhang hat der Vatikan letzte Woche ein neues Dokument vorgeschlagen, und zwar mit dem Titel "Auf der Suche nach einer universellen Ethik: ein neuer Blick auf das Naturrecht", herausgegeben von einer gewissen Internationalen Theologenkommission der Glaubenskongregation in Rom. Man findet dieses Dokument auf der Internetseite www.vatican.va /go/Bruderschafte/cfaith/cti_documents/ (auf französisch und italienisch). Es sagt schöne Dinge aus, insbesondere, dass das Naturrecht vom Schöpfer in jede menschliche Seele eingeprägt ist und eine Art von erster Offenbarung darstellt, vor der vollkommenen Offenbarung durch U.H. Jesus Christus. Dieses Naturrecht habe dann in gewisser Weise im Dekalog des Alten Testament Gestalt angenommen und könnte, laut dem Dokument, eine grundlegende Ethik für ein globales gemeinsames Leben der Menschheit in Frieden und Gerechtigkeit darstellen. Natürlich erscheint dies verständlich, aber bedeutet es nicht im Grunde, dass man hier die Karre vor den Ochsen stellen will? Man erinnert sich an Paul VI. und Johannes Paul II, die in New York vor den Vereinten Nationen sprachen und sorgfältig vermieden, den Namen U.H. Jesu Christi auszusprechen, als ob dieser stören würde, also unter Begrenzung auf die strikt immanente Ebene. Als ob die Menschheit in Frieden und Gerechtigkeit zusammenleben könnte auf der alleinigen Grundlage der Intelligenz, des Naturgesetzes und einiger guten Gefühle, wobei jedermann doch genau weiß, dass die Menschheit an die Sünde gekettet ist und deshalb nie so handeln kann noch jemals so gehandelt hat ! "Ohne mich könnt Ihr nichts tun", offenbarte uns Christus. Aber unsere Theologen wollen das besser wissen: Ohne Jesus-Christus können wir alle einen netten und friedlichen kleinen Club auf der Erde bilden, eine Art Mittelmeer-Club für alle. Das ist genau die Rolle, welche die Freimaurer der Kirche zugestehen wollen: sie soll in ihrer Ecke bleiben und das Schmierfett für die Räder einer erwachsenen, autonomen und globalen Menschheit beistellen;  sie erwarten von der Kirche lediglich ein ethisches Deckmäntelchen, ein wenig Traum und Seelenerhebung, und im Hintergrund ein bisschen leise klassische Orgelmusik,  nicht mehr. Und vor allem soll die Kirche nicht über einen Retter sprechen; eine Hölle, die uns droht; über Jesus-Christus, den Sohn Gottes, der kam, um uns zu retten; über das verlorengegangene Ewige Leben, das Er uns wiedergewann...
 

Aber wer kann dem Dekalog folgen, außer demjenigen, der den ‚alten Menschen’ ablegte und aus Gott lebt? Und hier kommen wir zu dem entscheidenden Punkt: das Dokument geht von einer absolut falschen Analyse der Zeichen der Zeit aus. Die vatikanischen Theologen erachten, in Absatz 113, dass das Naturgesetz "das moralische Gesetz darstellt, welches im Herzen der Menschen verankert ist und welches der Menschheit mehr und mehr bei ihrem Fortschritt durch die Geschichte bewusst wird“. Und sie enden schließlich voller Bewunderung vor der Universellen Deklaration der Menschenrechte, die übrigens in der Französischen Revolution wurzelt, und nicht im Worte Gottes. Somit wäre also, laut diesen Theologen, die Menschheit ‚im Fortschritt’?  Falsch! Unter fast allen Aspekten des Lebens verfällt sie immer mehr dem Bösen, was zur ewigen Verdammnis führt, natürlich unter einer dicken Schicht von ethisch angepinselten Scheinwerten, ein bisher noch niemals in diesem Ausmaß erlebtes Täuschungsmanöver. Eine Milliarde von  Menschenwesen unter dem Aufkleber „Abtreibung“ in den Abfallkübel geworfen, was allen bekannt ist, aber fast niemand steht dagegen auf ! Ein Viertel der Menschheit dem Hunger und Elend überlassen ! Der Reichtum der in den Händen von 10% der Menschheit konzentriert ! Dorthin gelangten wir mit den Menschenrechten ohne Gott! Dort enden wir, wenn wir den Menschen ins Zentrum der Dinge setzen,  anstelle von Gott: "Die Quelle der unabdingbaren Menschenrechte befindet sich in der Würde jeder menschlichen Person" (Ziffer 115 des Dokuments). Mit solchen Utopien verfiel die Menschheit auf ein derartiges Niveau von Niedrigkeit und Zerstörung , dass einige, zu Recht oder zu Unrecht, anfangen, von einer "apokalyptischen Situation“ zu reden, d. h. also vom Ende der Zeiten. Nie war die Notwendigkeit der Verkündigung des Erlösers der Menschheit, U.H. Jesu Christi, Lamm Gottes, König des Universums, dringlicher als heute, um alle einzuladen, sich zu bekehren und in Ihm zu leben. Nur mit Seiner übernatürliche Gnade können die Menschen gemäss der ethischen Normen des Naturrechts leben, und nicht umgekehrt. Der einzig denkbare Frieden unter den Menschen ist der Friede Christi. Es gibt keinen anderen Weg. - (ru)

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